Duisburg. Keiner der sieben Karnevalsumzüge, die die Duisburger Narren für die tollen Tage geplant haben, ist bisher genehmigt. Bislang sei keines der von den Veranstaltern abgegebenen Sicherheitskonzepte vollständig gewesen, erklärt Stadt-Sprecherin Anja Huntgeburth. Die Vereine sind empört.

Die Narren fiebern den Höhepunkten der Session entgegen. Sieben Umzüge sind zwischen 12. Februar und dem Rosenmontag (20. Februar) geplant. Doch bislang ist noch kein einziger genehmigt.

Bei der Stadt verweist man auf den Arbeitskreis Großveranstaltungen. Dank des von NRW-Innenminister Ralf Jäger nach der Katastrophe der Loveparade verfügten „Erlasses zur Durchführung von Großveranstaltungen“, hat das aus Vertretern des Ordnungsamtes, der Verkehrslenkung, Polizei und Feuerwehr zusammengesetzte Gremium die Entscheidungsgewalt darüber, wie und in welcher Form Umzüge stattfinden dürfen. Bislang sei keines der von den Veranstaltern beim Arbeitskreis abgegebenen Sicherheitskonzepte vollständig gewesen, erklärt Stadt-Sprecherin Anja Huntgeburth.

Nachbesserungswünsche

Eine Aussage, die Steffen Ranisch vom Meidericher Karnevalsverein MCV auf die Palme treibt. „Hieß es nicht im vergangenen Jahr, als wir schon einmal alle bis zuletzt gebangt haben, dass das Sicherheitskonzept nur einmal erstellt werden müsse, vorausgesetzt, es gebe keine gravierenden Änderungen?“ Erstaunt habe er zur Kenntnis nehmen müssen, dass die Behörden für seinen „Blutwurstsonntagszug“ durch Meiderich - den frühesten und kleinsten der sieben Umzüge - das Konzept noch einmal habe abgeben müssen, und nun Nachbesserungen verlangt würden.

Der Rosenmontagszug Duisburg von oben

1/22

Thomas Erlacher, Zugleiter des Rosenmontagszuges hat für den 2. Februar Vertreter aller Vereine und Gruppen zur traditionellen Zugleiterbesprechung eingeladen, bei der - wie schon immer - Sicherheitsaspekte im Mittelpunkt stehen. „Es wäre traurig, wenn wir dann noch nicht wüssten, ob der Zug stattfinden kann.“

Den Narren aus Serm ist der Kragen schon geplatzt. Vor dem Verwaltungsgericht klagt die KG Südstern gegen einige, der aus ihrer Sicht überzogenen Auflagen, die nicht nur deutliche Mehrkosten für den Zug am Karnevalssonntag verursachen, sondern in einigen Fällen erst Gefahrenquellen schaffen: „Die Ordner laufen teilweise so dicht an den Wagen, dass Gefahr besteht, dass sie sich in die Hacken treten und stürzen“, so Zugleiter Bernd Baumann. Irritiert sind die Sermer auch darüber, dass Fluchtwege, die auf Äcker führen, von der Stadt nicht als solche akzeptiert würden.

Rosenmontagszug Duisburg

1/194

Erheblich mehr Geld haben alle Veranstalter von Umzügen schon 2011 tragen müssen. Öffentliche Unterstützung finanzieller Art gab es dafür nicht. Lediglich die Kinder-Karneval-Gesellschaft Wehofen bedankt sich auf ihrer Homepage für eine großzügige Spende der Sparkasse, die von Oberbürgermeister Adolf Sauerland angestoßen worden sei. Der ist Ehrensenator der Gesellschaft und Walsumer.