Mit einem Sitzungsmarathon hat die KG Narrenzunft Homberg am Wochenende ihr 55-jähriges Jubiläum gefeiert.

Gerade die Schnapszahlen sind es, die bei den Karnevalsgesellschaften ganz besondere Aufmerksamkeit bekommen. Denn sie sind ein Vielfaches von der Karnevalszahl schlechthin: der elf. Darum steht auf dem diesjährigen Narrenzunft-Orden auch nicht etwa 55 Jahre, sondern fünf mal elf Jahre.

Die jecken Festivitäten begannen am Freitagabend in der Glückauf-Halle mit der Jubiläumssitzung für 250 geladene Gäste. Weiter ging es am Samstag zuerst am Mittag mit der Kindersitzung, bevor am frühen Abend die Frauen bei der Damensitzung Hof hielten. Sonntag machte schließlich die Herrensitzung das Geburtstagswochenende komplett.

Verdienstorden

Am Freitag hatte die Narrenzunft befreundete Karnevalsvereine von nah und fern und Freunde der Gesellschaft eingeladen. Vor allem natürlich aus den beiden Verbänden, in denen der Verein Mitglied ist: der Kulturausschuss Grafschafter Karneval und der Hauptausschuss Duisburger Karneval. Durch ihren Sitz an der Grenze zu Moers ist die Narrenzunft mit beiden Karnevalskreisen verbunden. Diese Veranstaltung nutzte auch der Bund Deutscher Karneval, um zwei besonders verdiente Narrenzunft-Mitglieder zu ehren. Wilfried Deininger erhielt den Verdienstorden in Gold mit Brillianten für 50-jährige Vereinsmitgliedschaft. Der ehemalige Präsident wurde außerdem zum Ehrenpräsident der Narrenzunft ernannt. Dieter Bathen erhielt vom BDK eine Ehrung für seine 25-jährige Schatzmeistertätigkeit.

Natürlich wurden auch viele Lobesworte für die Narrenzunft selbst gesprochen. In seiner Laudatio dankte der Senator Kurt Zimmermann „jedem einzelnen Mitglied, denn ohne sie gäbe es keine KG Narrenzunft.“ Besonders hervor hob er dabei das Engagement von Präsident Manfred Becker. „Unsere Narrenzunft ist Manni Becker und Manni Becker ist die Narrenzunft.“ Auch mit seinem Stolz auf die nicht nur im Karneval erfolgreichen Tanzgarden hielt er nicht hinterm Berg. „Die Kleinsten stellen schon fest, dass es viel schöner ist, im Karneval zu sein, als acht Stunden vor der Playstation zu hängen.“

Auch der Bezirksbürgermeister Hans-Joachim Paschmann lobte die Arbeit der Karnevalisten. „Die Narrenzunft ist ein wichtiger Teil für die Kultur im Bezirk und dafür auch berühmt über die Grenzen hinaus, nicht zuletzt durch die erfolgreichen Tanzgarden“, so Paschmann. Bis jetzt habe es erst vier Präsidenten in ihrer Geschichte gegeben. Da könne selbst die Bundesrepublik nicht mithalten. Dort sei die Halbwertzeit von Präsidenten ja momentan bedeutend geringer, sagte er mit einem Seitenhieb auf das höchste Staatsamt. Bis in die späte Nacht hinein wurde am Freitag gefeiert. Für die Gäste hatte die Narrenzunft ein buntes Programm mit Büttenreden und Tänzen zusammengestellt.

Glückauf-Halle tobte

So ein Programm lockte auch jeweils rund 600 Besucher zur Damen- und zur Herrensitzung. Bei den geschlechtsgetrennten Feiern tobte die Glückauf-Halle, dank einer Mischung aus Künstlern aus den eigenen Reihen und hinzugekauften Darbietungen.

Am Ende waren die Jecken mit ihrem Jubiläumswochenende sehr zufrieden, wie der Sprecher Manfred Dürig sagte. Nur zur Kindersitzung hätten sie sich noch etwas mehr Resonanz gewünscht. Für die Narrenzunft ist jetzt aber noch lange nicht Schluss. Unter anderem der Rathaussturm in Homberg und die Karnevalsumzüge stehen in der Jubiläumssession noch an.