Duisburg. .

An diesem sonnigen Wintertag ist der Himmel über Duisburg hellblau. An der Mündung der Ruhr in den Rhein, wo die Stahlskulptur „Rheinorange“ von Lutz Fritsch seit 1992 leuchtet, ist auch ein Stück Berliner Himmel zu sehen. „Der Himmel über Berlin ist anders, wesentlich knackiger“, sagt Martin Schmitz, der die Berliner Blautöne auf die Rückseite eines Schifffahrtszeichens gesprüht hat.

Zwei weitere Zeichen hat er schwarz-gelb gestaltet: „Hummeln und Himmel“ heißt die Arbeit, die eigentlich aus einer Hummel mehr bestehen sollte. Doch das Schild, das Schiffern zeigt, wie sie hier drehen können, und dessen Rückseite zur Hummel werden sollte, stand über Nacht anders herum.

Eigentlich hatte Schmitz überhaupt nicht damit gerechnet, eine Genehmigung für seine Kunst-Aktion zu bekommen. Doch die Wasser- und Schifffahrtsbehörde Meiderich war einverstanden. Und der städtische Kulturbeirat übernahm sogar die Kosten für die Farbe.

„Ich definiere Heimat immer neu“

1965 geboren in Gelsenkirchen und aufgewachsen in Herten, hat Schmitz nach dem Architekturstudium in Aachen zehn Jahre in Berlin gelebt. 2006 ist er der „Heimat Duisburg“ gelandet. „Ich definiere Heimat immer neu“, sagt er. Den Ausschlag für Duisburg habe der Rhein gegeben. Und in Duisburg sei dieser Ort an den Flüssen für ihn ein besonderer – so mittendrin und dennoch für sich zu sein. Die Weite, das Wasser, da werden Industriegebäude, Häuser und Brücke zur Kulisse; nur ein leises Brummen erinnert an den Sound der großen Stadt. Mit dem Berliner Himmel hat er ein Stück ehemalige Heimat mitgebracht, und Hummel „mag ich einfach“.

Schmitz hat sein Atelier (genauer gesagt: eine unbeheizte Garage) am Künstlerhaus Weidenweg und beschäftigt sich kommerziell als „Konzept Freude“ mit Lichtobjekten.