Duisburg. Einmalig legte das Flusskreuzfahrt-Schiff Arosa Brava in Duisburg an. In Zukunft wird wieder ein Bogen um die Stadt gefahren. Denn, so der Kapitän: So große Schiffe hätten es im attraktiven Innenhafen schwer - und zudem sei das Hafengeld zu hoch.

Uwe Gerste, den Chef der Duisburg Marketing GmbH (DMG) wird’s gefreut haben: Vergangenen Freitag hatte die Arosa Brava in Duisburg fest gemacht: Knapp sechs Stunden lag das neue Flaggschiff des Rostocker Flussschifffahrts-Unternehmen Arosa an der Mühlenweide unweit der Homberger Brücke und machte sich abends auf den Weg Richtung Köln.

Leider ein einmaliges Ereignis für Duisburg: Die „Alltours Reisecenter GmbH“, Tochterunternehmen des Duisburger Reiseveranstalters Alltours, hatte die Arosa Brava von Freitag bis zum gestrigen Sonntag gechartert und das noch ungetaufte Schiff zur ersten Fahrt mit Passagiere an den Firmensitz nach Duisburg geholt.

Duisburg kein attraktiver Anlegehafen für Flusskreuzfahrt-Schiffe

Künftig wird die Arosa Brava von Köln aus mit ihren Schwesternschiffen Arosa Aqua und Arosa Viva Rhein- und Mosel-Kreuzfahrten bis nach Holland und in die Schweiz anbieten. Während Koblenz und Düsseldorf als Stopps auf den Kreuzfahrten fest stehen, sucht man Duisburg vergebens als Anlegehafen in den Arosa-Prospekten.

Jan van Dasler, Kapitän der Brava, kennt den Grund: „Es ist schwierig für große Flussschiffe an attraktiven Innenstadt-Stellen in Duisburg festzumachen“, sagte er am Wochenende der NRZ. Nur der Industriehafen komme für große Schiffe in Frage, so der erfahrenen Kapitän. Aber der sei für touristische Schiffe uninteressant. In Köln und Düsseldorf dagegen legen die Kreuzfahrt-Schiffe direkt in der Innenstadt an, die Passagiere haben es nicht weit zu den Sehenswürdigkeiten.

„Das Hafengeld in Duisburg ist zu hoch!“

Und einen weiteren Grund nennt van Dasler: „Das Hafengeld in Duisburg ist zu hoch!“ Da man in Köln oder Düsseldorf günstiger anlegen könne, sei dies auch ein Negativ-Grund für Duisburg.

Trotzdem versucht die DMG weiter, mit Flusskreuzfahrt-Unternehmen ins Geschäft zu kommen, zuletzt noch vor zwei Wochen auf der Internationalen Tourismus-Messe ITB in Berlin. „Das Andocken von Flusskreuzfahrtschiffen in Ruhrort stärkt die Wahrnehmung von Duisburg als internationale Hafenmetropole“, sagte DMG-Chef Uwe Gerste. „Wir möchten noch mehr Unternehmen dafür gewinnen, auf ihren Rheinreisen auch Duisburg anzulaufen. Nicht nur Hochseekreuzfahrten haben in den letzten Jahren einen enormen Schub erhalten, sondern auch Flusskreuzfahrten liegen voll im Trend und erfreuen sich immer größerer Beliebtheit.“