Duisburg-Hochfeld. .

Bühne statt Altar, Stehtische statt Holzbänken, E-Gitarre statt Orgel – für ihr sechstes „Benefiz for Kids“-Konzert hatten die Veranstalter die Hochfelder Pauluskirche einmal mehr in einen kleinen Rockpalast umgewandelt.

„Ohne tatkräftige Ehrenamtliche nicht möglich“

Bei Gänsehaut-Atmosphäre spielten vier Bands am Samstag für den guten Zweck. 270 Besucher kamen – Rekord. Und auch die Spenden, die zwei Hochfelder Jugendprojekten zu Gute kommen, fielen so hoch aus wie nie.

Um vier Uhr nachts erst schlossen sich die Türen der Pauluskirche endgültig. Bis dahin hatte Jörg Pott, einer der Veranstalter des Benefiz-Abends, mit seinen Helfern die Überreste des Konzerts beseitigt. Denn am Sonntag fand pünktlich um zehn Uhr morgens wieder der Gottesdienst statt. „Ohne so viele tatkräftige Ehrenamtliche wäre das nicht möglich gewesen“, zeigte Pott sich dankbar. Das Schildchen auf der Brust mit der Aufschrift „Beneflitzer“ hatten sich die Helfer allemal verdient.

Mit drei bunten Leuchten "einfach mal losgelegt“

Nun können Pott und seine Mitstreiter sich entspannt zurücklehnen, denn ihr Engagement hat sich gelohnt. „Wir haben gut 7500 Euro gesammelt“, bilanzierte Jörg Pott am Tag nach dem Konzert. „Damit sind wir ausgesprochen zufrieden.“

Im Vergleich zum ersten Benefiz-Konzert sei alles viel professioneller geworden, befand Ingo Gabbert, einer der Organisatoren. „Am Anfang hatten wir eine Lichtmaschine aus dem Proberaum“, erinnerte sich Gabbert. „Die hatte drei bunte Leuchten und dann haben wir einfach mal losgelegt.“

Spenden für musikalische Früherziehung

Am Samstag erwartete die Besucher des Benefiz-Abends in der umfunktionierten Pauluskirche dagegen eine unvergleichliche Atmosphäre. Vier Bands spielten auf den beiden Bühnen, den Anfang machten traditionell „In the dumbs“, die Band des Jugendzentrums der Gemeinde. „Wir spielen unheimlich gerne hier“, sagte Gitarrist Frederik Steinkamp aus Hochfeld. „Mit dem Geld wird Jugendlichen eine Perspektive geboten.“

Die Spenden fließen je zur Hälfte an das Jugendzentrum der evangelischen Kirche in Hochfeld sowie an die Grundschule Hochfelder Markt. Die Schule wird mit dem Geld ein Projekt zur musikalischen Früherziehung fördern.

„Ein schöner Stadtteil, den wir nicht einfach aufgeben wollen“

„Dort lernen die Kinder Rhythmusgefühl“, sagte Jörg Pott. „Das ist elementar für den Spracherwerb.“ Gerade im Stadtteil Hochfeld, der in der Vergangenheit häufig als Problemviertel auf sich aufmerksam gemacht hatte, seien solche Projekte förderungswürdig.

„Sicherlich hat Hochfeld viele Probleme“, sagte Mitorganisator Gabbert. Mit Veranstaltungen wie dem Benefizabend wolle man zeigen, dass es Leute gibt, denen die Zukunft des Stadtteils am Herzen liegt. „Hochfeld ist ein schöner Stadtteil, den wir nicht einfach aufgeben wollen.“