Duisburg. .

Die DRK-Operngala, die jetzt bereits zum achten Mal im Theater der Stadt Duisburg stattfand, gehört längst zu den größten Benefiz-Events des Landes. Die „Sternstunden der Oper“ waren ausverkauft. Der Erlös: Über 200 000 Euro.

Der besondere Dank aller Redner galt Almut Schulz, die sich als Ehefrau des Schirmherren Dr. Ekkehard Schulz seit mehr als 20 Jahren für das Deutsche Rote Kreuz engagiert. Unter den Ehrengästen waren auch Mitschirmherr Edwin Eichler, DRK-Präsident Rudolf Seiters und OB Adolf Sauerland

War die DRK-Gala bisher eine stimmstarke Leistungsschau der Deutschen Oper am Rhein mit großen Namen aus dem Ensemble, so gaben Generalintendant Christoph Meyer und Operndirektor Stephen Harrison diesmal vielen Sängerinnen und Sängern die Möglichkeit Rollen zu erproben, die bisher nicht zu ihrem Repertoire gehören und die sie vielleicht auch nie auf der Bühne verkörpern werden.

So ist Tenor Bruce Rankin sonst nur in kleineren Rollen zu erleben, in seinen Arien aus Lehars „Der Zarewitsch“ verstand er es aber, sich als intelligenter Interpret der Titelfigur zu präsentieren. Große Galastimmen gab es mit dem Bassisten Adam Palka und der Sopranistin Nataliya Kovalova in Szenen aus Tschaikowskys „Eugen Onegin“ zu hören.

Mit der Arie des Fürsten Gremin bot Palka eine hochkarätige Interpretation, die im Tempo aber etwas zu larmoyant geriet. Dass mit Nataliya Kovolas Briefszene der Tatjana eine Sängerin in einer Partie zu erleben war, die sie schon oft auf den großen Bühnen der Welt gesungen hat, war an diesem Abend die Ausnahme.

Kovalova glänzte mit einer leidenschaftlichen Interpretation, die hervorragend mit den Duisburger Philharmonikern unter Christoph Altstaedt harmonisierte. Der junge Dirigent zeigte sich sehr sängerfreundlich, begleitete sorgfältig, befeuerte das Orchester aber auch zu einem temperamentvoll-farbigem Musizieren. Gekonnte Akzente setzte der Chor der Rheinoper.

In einem Querschnitt durch Donizettis „Don Pasquale“ glänzte die junge Sopranistin Alma Sadé mit einer pfiffigen Interpretation der Norina. Alma Sadé ist eine Sängerin, die Text und Musik so gekonnt interpretierte, dass man sich nur wünschen kann, sie in dieser Rolle baldmöglichst auf der Bühne zu erleben. Großartig war auch James Bobby, der mit geschmeidigem und strahlendem Bariton den Malatesta sang. Mit großem komödiantischem Talent glänzte Daniel Djambazian als Don Pasquale.

Mit dem Finale des ersten Aktes aus „Der Barbier von Seviglia“ von Rossini ging diese achte DRK-Operngala beschwingt zu Ende. Starken Eindruck machten die jungen Belcanto-Stimmen der Opernstudio-Mitglieder Ovidiu Purcel und Bogdan Baciu, die bei sorgfältiger Pflege eine großartige Karriere im italienischen Fach machen dürften. Die Ehrengäste in der ersten Parkettreihe dankten mit stehenden Ovationen, der Großteil des Publikums zog es aber vor sitzend zu applaudieren.

Über 200 000 Euro Erlös


Über 200 000 Euro als Erlös wird die DRK-Operngala wieder zusammenbringen; dank des Verzichts der Künstler auf Gagen, dank vieler Spender und dank der Schirmherrschaft, die nunmehr von Thyssen Krupp-Aufsichtsrat Dr. Ekkehard Schulz auf seinen Nachfolger im Vorstand Edwin Eichler übergegangen ist.

Rundweg zufrieden zeigte sich DRK-Geschäftsführer Hans-Werner Hoffmeister nach der Gala, die unstrittig Duisburgs top-gesellschaftlicher Termin ist. Nach Empfang und Opernabend im Stadttheater blieb gut die Hälfte der 1200 Gala-Gäste zum erlesenen Diner in der Mercatorhalle. Stimmungsvoll empfangen auf dem ausgelegtem roten Teppich präsentierte sich den Gästen der Saal mit seinen 60 Tischen als vorweihnachtlich geschmücktes Edel-Restaurant. Die Ruhrorter Seven Gastro kredenzte gleich ganze Wildschweine, frischen Wels und als Hommage an Grünkohl-Freund Schulz eine Grünkohl-Lasagne.

„Ich bin von Tisch zu Tisch gegangen und habe nur hundertprozentige Zufriedenheit gehört. Darüber freue ich mich sehr. Programm, Moderation, Büfett, alles hat gestimmt“, fasst DRK-Chef Hoffmeister den großen Gala-Abend zusammen, der bis tief in die Nacht dauerte. Auch einem Gala-Gast, der im Theater zusammengebrochen war, geht es dank schneller Hilfe wieder besser. Schließlich war es eine DRK-Veranstaltung.