Duisburg-Rheinhausen. . IKiBu 2011: Willi Fährmann erzählte Schülern seiner Paten-Realschule Geschichten aus der Sagenwelt der griechischen Götter.
„Ohne die Erfahrung, dass Geschichten schön sind, geht gar nichts.“ Der diese Erkenntnis vor 50 Jungen und Mädchen im Alter von zehn Jahren vermittelte, ist selbst ein Teil lebendige Geschichte. Der 81-jährige Autor Willi Fährmann, aus Duisburg-Beeck gebürtig und heute in Xanten lebend, erzählte während einer Lesung der 40. Internationalen Kinderbuch Ausstellung in der Rheinhauser Bezirksbücherei spannende Episoden aus der Welt griechischer Göttersagen.
Unreifer Sohn wollteSonnenwagen lenken
Die ewigen Menschheitsfragen, so der studierte und Praxis erfahrene Pädagoge Fährmann, wie „Wo kommt der Mensch her?“, „Wo will er hin“ und „Wer ist er?“, seien in den Göttersagen eingebunden. Und so erzählte er die Geschichte von Phaeton, dem Sohn des Helios, der unbedingt den Sonnenwagen seines Vaters lenken wollte, obwohl der große Bedenken hatte, dem unerfahrenen Sohn das Gefährt mit den unberechenbaren Pferden anzuvertrauen.
Die Tragödie nahm ihren Lauf: „Die Pferde verweigerten Phaetons Kommandos, die Gluthitze geriet außer Kontrolle, das Meer warf Blasen, es entzündeten sich Feuerbrände. Erst Zeus konnte den Wagen bremsen, indem er einen Blitz auf ihn schleuderte. Der wagemutige Phaeton kam um.“
Verschmitzt zog Fährmann den Schluss zu heute: „Ich hätte dem VW-Modell Phaeton nie diesen Namen gegeben. Bei dieser Vorgeschichte mit griechischem Götterbezug konnte das Modell doch kein Erfolg werden. Das habe ich dem Konzern auch geschrieben!“
Die Geschichte vonLillimaus ist geschrieben
Nach den Geschichten aus der Sagenwelt stellte sich der Kinder- und Jugendbuchautor den Fragen der Jungen und Mädchen. Die wollten natürlich wissen, wie viel Geld man mit Büchern verdient. Fährmann: „Das kommt darauf an, wie viel Bücher verkauft werden und welchen Vertrag man mit der Buchfabrik, auch Verlag genannt, abgeschlossen hat. Manchmal gibt es pro Buch 2,50 Euro, manchmal auch nur einen Euro.“
Eine Frage galt Fährmanns letztem Buch, das vor ein paar Tagen erschienen ist: „Das ist ein Fortsetzung der vorletzten Geschichte, die ,Der überaus starke Willibald’ hieß. Danach erhielt ich viele Zuschriften von jungen Lesern, die wissen wollten, wie das mit der Lillimaus ausgegangen ist. Ich hatte nämlich am Ende der Willibald-Geschichte geschrieben, das mit Lillimaus sei eine andere neue Geschichte, die noch geschrieben werden müsste.“
Genau das hat Fährmann getan, als er kürzlich wegen einer Krankheit keine Lesungen halten konnte. Die Lillimaus-Geschichte ist jetzt unter dem Titel „Die Abenteuer der überaus starken Lillimaus“ als Buch erschienen. Die Ideen gehen Fährmann nicht aus. Er möchte schreiben, so lange es ihm gesundheitlich möglich ist. Als kleine Belohnung erhielten die Schüler, die mehr als nur eine Frage gestellt hatten, von Fährmann ein Bild mit Autogramm.