Duisburg. . Der Duisburger David Pfeffer darf bei der Casting-Show „X-Factor“ weitersingen. In der Mottoshow „Ein unmoralisches Angebot“ überzeugte der 29-Jährige Jury und Publikum mit seiner Interpretation von „Nothing compares to you“. Rausgeflogen sind Martin Madeja und das Schweizer Duo BenMan. Doch eigentlicher Höhepunkt der fünften Show war der Auftritt von Justin –kreisch– Bieber.

Mit seiner Version des Hits „Nothing compares to you“ hat sich der Duisburger David Pfeffer bei der Casting-Show „X-Factor“ eine Runde weitergesungen. Martin Madeja und das Schweizer Duo BenMan überzeugten in der Mottoshow „Ein unmoralisches Angebot“ hingegen nicht. Sie flogen raus.

Anrufen, Anrufen, Anrufen! Deutschland soll die 01379 für 50 Cent pro Anruf wählen und zwar, bitte, so oft es geht. Die Kandidaten, die Juroren und Moderator Jochen Schropp werden nicht müde, zu fordern, zu betteln und die Nummer zu wiederholen, bis sich jeder, der noch nicht gewählt hat, regelrecht kaltherzig fühlt. Als Beiwerk der Telefonshow gibt es Kandidaten bzw. Acts, die um die Gunst der Zuschauer buhlen – einer davon ist David Pfeffer, 29, Polizeibeamter aus Duisburg.

Er ist einer von nur noch sieben Acts, einige sind im Team unterwegs, die an diesem Abend live in Köln darum kämpfen, nicht rauszufliegen. Die Jury besteht aus der Sängerin Sarah Connor, dem Rapper Das Bo und dem Musiker Till Brönner. Jeder Juror hat eine Art Rennstall, seine Kandidaten, mit denen er übt, für die er wirbt und die er gegen die anderen verteidigt.

Die Rollen sind besetzt. Pfeffer ist der Authentische

Die Rollen der Kandidaten sind klar besetzt. Es gibt die Sexbombe, die süßen Kleinen (weiblich und männlich), die dünnen Spinner mit den Brillen, die nicht richtig singen können. Und es gibt den Authentischen, der jedes Lied genau so singt, als käme es direkt aus seinem Leben – das ist David Pfeffer. Nach eigener Auskunft schüchtern, „kein Typ für die Disco“, wie auch seine Schwester bestätigt. Frauen, die ihm gefallen, kann er nicht ansprechen, „dann spielt mir mein Hirn einen Streich und ich rede nur noch Unsinn“ erzählt er.

Sgt. Pepper, wie ihn die Juroren nennen, zeigt seine Gefühle lieber mit Musik. Das Motto des Abends heißt „Ein unmoralisches Angebot“, was Schropp die undankbare Aufgabe gibt, die ganze Show über moralische und weniger moralische Angebote zu machen. Was dieses Motto mit dem eigentlichen Thema der Show - Herzschmerz, große Gefühle, Romantik - zu tun hat, wird ihm wohl selbst nicht ganz klar.

„Nothing compares to you“ singt er – und man glaubt ihm

Doch zurück zu David. Er wird unterstützt von Till Brönner und singt an diesem Abend „Nothing compares to you“, den alten Song von Prince, den Sinéad O’Connor zum Welthit machte. Pfeffer singt vor einer Straße im Regen, er singt mit Gefühl, ist ganz nah im Bild – man glaubt ihm, dass er weiß, wie es sich anfühlt verlassen zu werden, wie einem alles egal wird, wie es nur noch diesen einen Menschen gibt, der einen aber nicht mehr liebt. Große Gefühle, sie sind das Erfolgsrezept der Show.

Über etwa zwei Stunden Justin Biebers Name so oft aufgesagt, bis wirklich jedes Mädchen im Saal keine Stimme mehr hat.Auf der Bühne sang der US-Musiker dann sein aktuelles Stück
Über etwa zwei Stunden Justin Biebers Name so oft aufgesagt, bis wirklich jedes Mädchen im Saal keine Stimme mehr hat.Auf der Bühne sang der US-Musiker dann sein aktuelles Stück "Mistletoe". Foto: VOX/Ralf Jürgens

Hier nennen sie es aber Emotions. Denn mindestens so wichtig wie die ganz großen Gänsehaut-Nackenhaar-Momente sind die großen Stars. Und die kommen nun mal aus den USA. 20:53 Uhr: Auftritt des Rappers Pit Bull, danach ein kurzes, nur von Schropp übersetztes Interview, das vor allem dazu dient, das lockere Englisch des ansonsten ganz sympathischen Moderators zu illustrieren – und Interessantes über den Rapper zu erfahren. Er führt eine eigene Wodka-Linie, kalorienarm, „damit kannst du feiern und trotzdem gut aussehen“ wirbt er feinfühlig bei Sarah Connor für das Getränk. Dann geht wohl sein Flieger.

Kreisch! Auch Justin Bieber tritt auf

Doch der Höhepunkt des Abends ist Pit Bull ohnehin nicht. Es ist Justin Bieber, er wird auftreten, oh mein Gott, tatsächlich. Über etwa zwei Stunden wird sein Name so oft gesagt, bis wirklich jedes Mädchen im Saal keine Stimme mehr hat. Jeder darf mal Justin Bieber sagen, Justin –kreisch– Bieber. „Sag es doch nochmal, Sarah, weil es so schön ist“ spielen sie sich in der Jury die Bälle zu.

Um 22:32 Uhr tritt er dann endlich auf. Ein Lied, dann stellt Schropp wieder im lässigen Akzent seine Fragen. „Where do you hang?“, also, „Wo hängst du so rum?“ will er wissen. Justin hat keinen Bock darauf, man mag es ihm nicht verübeln. Er rattert das down-to-earth-Standard-Programm herunter, er mag Kino, Weihnachten feiert er mit der Familie. Es ist natürlich toll, viel herumzureisen, nur schade, dass man seine Freunde dann nicht so oft sieht. Um 22.37 Uhr verlässt auch Bieber die Show.

X-Factor will anders sein als DSDS

Jetzt bleiben noch die Kandidaten. Sie singen nicht schlecht, sogar eine italienische Oper ist dabei. Ob ein Münchner mit Migrationshintergund wie Rufus Martin, eine hübsche BWL-Studentin aus Berlin wie Raffaela Wais oder die gerade erst 16 Jahre alte Schülerin Monique Simon: alle geben ihr Bestes und alle haben etwas, das man tatsächlich als das „gewisse Etwas“ bezeichnen könnte. Und auch der Ton der Jury ist angenehm.

Man merkt es der Show an, dass sie anders sein will als DSDS. Weniger fiese Sprüche, bessere Sänger, große Gefühle statt großes Fertig-Machen. Da sie jedoch von der gleichen Firma produziert wird, ist dies wohl vor allem Kalkül. Auch hier stehen die Kandidaten unter großem Druck.

Martin Madeja aus Marl muss gehen – Pfeffer bleibt

Sie tragen Pulsmesser, damit die Fans ihren Herzschlag verfolgen können. Sie sollen jede Frage, absolut jede, die im Chat gestellt wird beantworten und sie müssen sich schon mal hinter der Bühne betatschen lassen, wenn Janin Reinhardt, die Co-Moderatorin, „die Sicherheit kontrollieren muss“.

Zwei Acts fliegen am Ende der Show heraus, Martin Madeja aus Marl, der gerade 20 geworden ist, konnte mit „Don´t Speak“ von No Doubt nicht überzeugen. Die Zuschauer wählten ihn ab. Auch die Brüder Benjamin und Manuel Frei, kurz BenMan, aus der Schweiz müssen die Sendung nach einem neuerlichen Entscheidungssingen gegen Raffaela Wais verlassen. David Pfeffer aus Duisburg aber darf weiter singen – und er darf hoffen. Nach jedem Auftritt regnet es Kuscheltiere mit Handynummern darauf. Und ein Videoausschnitt zeigt Nina, 22, aus Düren bei der er sich „gern mal melden darf“. Na dann.

Mit David Pfeffer backstage bei X-Factor

David Pfeffer in der 3. Live-Show von X-Factor. Foto: Vox
David Pfeffer in der 3. Live-Show von X-Factor. Foto: Vox © VOX
David Pfeffer backstage und on stage: Wir haben den Polizisten aus Duisburg bei der Aufnahme der dritten Live-Show der Vox-Casting-Show X-Factor in Köln begleitet. Foto: Robin de Cleur
David Pfeffer backstage und on stage: Wir haben den Polizisten aus Duisburg bei der Aufnahme der dritten Live-Show der Vox-Casting-Show X-Factor in Köln begleitet. Foto: Robin de Cleur
David Pfeffer backstage und on stage: Wir haben den Polizisten aus Duisburg bei der Aufnahme der dritten Live-Show der Vox-Casting-Show X-Factor in Köln begleitet. Foto: Robin de Cleur
David Pfeffer backstage und on stage: Wir haben den Polizisten aus Duisburg bei der Aufnahme der dritten Live-Show der Vox-Casting-Show X-Factor in Köln begleitet. Foto: Robin de Cleur
David Pfeffer backstage und on stage: Wir haben den Polizisten aus Duisburg bei der Aufnahme der dritten Live-Show der Vox-Casting-Show X-Factor in Köln begleitet. Foto: Robin de Cleur
David Pfeffer backstage und on stage: Wir haben den Polizisten aus Duisburg bei der Aufnahme der dritten Live-Show der Vox-Casting-Show X-Factor in Köln begleitet. Foto: Robin de Cleur
David Pfeffer backstage und on stage: Wir haben den Polizisten aus Duisburg bei der Aufnahme der dritten Live-Show der Vox-Casting-Show X-Factor in Köln begleitet. Foto: Robin de Cleur
David Pfeffer backstage und on stage: Wir haben den Polizisten aus Duisburg bei der Aufnahme der dritten Live-Show der Vox-Casting-Show X-Factor in Köln begleitet. Foto: Robin de Cleur
David Pfeffer backstage und on stage: Wir haben den Polizisten aus Duisburg bei der Aufnahme der dritten Live-Show der Vox-Casting-Show X-Factor in Köln begleitet. Foto: Robin de Cleur
David Pfeffer backstage und on stage: Wir haben den Polizisten aus Duisburg bei der Aufnahme der dritten Live-Show der Vox-Casting-Show X-Factor in Köln begleitet. Foto: Robin de Cleur
David Pfeffer backstage und on stage: Wir haben den Polizisten aus Duisburg bei der Aufnahme der dritten Live-Show der Vox-Casting-Show X-Factor in Köln begleitet. Foto: Robin de Cleur
David Pfeffer backstage und on stage: Wir haben den Polizisten aus Duisburg bei der Aufnahme der dritten Live-Show der Vox-Casting-Show X-Factor in Köln begleitet. Foto: Robin de Cleur
David Pfeffer backstage und on stage: Wir haben den Polizisten aus Duisburg bei der Aufnahme der dritten Live-Show der Vox-Casting-Show X-Factor in Köln begleitet. Foto: Robin de Cleur
David Pfeffer backstage und on stage: Wir haben den Polizisten aus Duisburg bei der Aufnahme der dritten Live-Show der Vox-Casting-Show X-Factor in Köln begleitet. Foto: Robin de Cleur
David Pfeffer backstage und on stage: Wir haben den Polizisten aus Duisburg bei der Aufnahme der dritten Live-Show der Vox-Casting-Show X-Factor in Köln begleitet. Foto: Robin de Cleur
David Pfeffer backstage und on stage: Wir haben den Polizisten aus Duisburg bei der Aufnahme der dritten Live-Show der Vox-Casting-Show X-Factor in Köln begleitet. Foto: Robin de Cleur
David Pfeffer backstage und on stage: Wir haben den Polizisten aus Duisburg bei der Aufnahme der dritten Live-Show der Vox-Casting-Show X-Factor in Köln begleitet. Foto: Robin de Cleur
David Pfeffer backstage und on stage: Wir haben den Polizisten aus Duisburg bei der Aufnahme der dritten Live-Show der Vox-Casting-Show X-Factor in Köln begleitet. Foto: Robin de Cleur
Mentor Till Brönner (2.v.l.) wartet mit seinen Acts (v.l.) David Pfeffer, Volker Schlag und Rufus Martin auf die Entscheidung. Foto: Robin de Cleur
Mentor Till Brönner (2.v.l.) wartet mit seinen Acts (v.l.) David Pfeffer, Volker Schlag und Rufus Martin auf die Entscheidung. Foto: Robin de Cleur
Die Entscheidung: David Pfeffer ist in der nächsten Sendung wieder dabei.
Die Entscheidung: David Pfeffer ist in der nächsten Sendung wieder dabei. © VOX
V.l.: David Pfeffer, Volker Schlag und Rufus Martin performen zusammen
V.l.: David Pfeffer, Volker Schlag und Rufus Martin performen zusammen "Ain't No Sunshine". © VOX
Mentor Till Brönner (l.) performt mit seinen Acts David Pfeffer, Volker Schlag und Rufus Martin (v.l.)
Mentor Till Brönner (l.) performt mit seinen Acts David Pfeffer, Volker Schlag und Rufus Martin (v.l.) "Ain't No Sunshine". © VOX
Diese acht Acts (aus Gründen des Jugendschutzes ohne Monique Simon, 16) - sind in der nächsten Sendung am 8. November wieder dabei. V.l.: Martin Madeja,
Diese acht Acts (aus Gründen des Jugendschutzes ohne Monique Simon, 16) - sind in der nächsten Sendung am 8. November wieder dabei. V.l.: Martin Madeja, "Joe", Rufus Martin, "Nica", Raffaela Wais, David Pfeffer und Kassim Auale, Vorne: "BenMan" © VOX
Diese acht Acts (aus Gründen des Jugendschutzes ohne Monique Simon, 16) - sind in der nächsten Sendung am 8. November wieder dabei. V.l.: Martin Madeja,
Diese acht Acts (aus Gründen des Jugendschutzes ohne Monique Simon, 16) - sind in der nächsten Sendung am 8. November wieder dabei. V.l.: Martin Madeja, "Joe", Rufus Martin, "Nica", Raffaela Wais, David Pfeffer und Kassim Auale, Vorne: "BenMan" © VOX
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