Duisburg. . In Duisburg haben die Mobilfunk-Anbieter begonnen, die Antennen auf die rasante LTE-Technik auszubauen.
Eigentlich ist ein Handy zum Telefonieren gedacht. Doch die meisten Leute nutzen ihr Mobiltelefon längst noch für ganz andere Dinge: um E-Mails zu schreiben, um Musik zu hören, um im Internet zu surfen oder um sich Videos anzusehen. Das Handy dient inzwischen als mobiler Computer-Ersatz.
Doch je mehr Daten über das Mobilfunk-Netz gesendet werden, desto besser muss es ausgebaut werden. Nach GPRS, UMTS und HSDPA gibt es jetzt eine neue Technik, die der Datenflut Herr werden soll: „Long Term Evolution“, oder kurz LTE, heißt der Standard der Zukunft, besser bekannt unter „4G“, was für die vierte Generation der Datentechnik steht. In Duisburg hat die Umrüstung der Mobilfunkmasten jetzt begonnen.
Seit dem Sommer sind stadtweit sechs Antennenstandorte in Betrieb, eine weitere soll in diesem Monat folgen. Der G4-Datentransfer ist rasant: Nach Angaben der Betreiber soll das Herunterladen eines kompletten Musik-Albums nur sechs Sekunden dauern. Bei UMTS (G3) dauert das 35 Minuten.
Planungsphase erst in zwei Jahren abgeschlossen
Die Umrüstung braucht allerdings seine Zeit: Zwar kann die vorhandene Infrastruktur genutzt und die Antennen-Standorte um die LTE-Module erweitert werden. Doch die Betreiber stecken noch in der Planungsphase, die noch zwei Jahre dauern soll. Konkrete Absichten zum Ausbau hat gegenüber der Stadt zuletzt nur ein Mobilfunk-Anbieter geäußert, der bis 2014 insgesamt 37 LTE-Antennen auf die Duisburger Dächer montieren will.
Zum Vergleich: Die Telekom verfügt stadtweit über mehr als 100 UMTS-Antennen. Für den Endverbraucher besteht derzeit aber auch noch keine Eile: Bisher ist LTE ein reines Datennetz, für die Telefonie gibt es noch keine Endgeräte. Zugleich sind die Betreiber ohnehin noch mit der letzten Ausbaustufe des UMTS-Netzes in Duisburg (siehe Infobox) beschäftigt.
Gesundheitlich unbedenklich
Während sich heute Handynutzern eher um den Empfang sorgen, ging es früher bei neuen Antennen vielmehr um die befürchtete Strahlung. Gesundheitliche Auswirkungen für die Bürger seien jedenfalls nicht zu befürchten, meint die Stadt Duisburg und lehnt sich dabei an „den derzeitigen Stand der Wissenschaft“ sowie Messungen der Bundesnetzagentur. Zwar würde sich die Feldstärke um zehn Prozent erhöhen, wenn LTE zu einer GSM- und UMTS-Antenne auf dem Dach hinzukommt. Doch selbst bei maximaler Auslastung würden nur zwei bis drei Prozent der Grenzwerte erreicht.