Duisburg.

Die Helios Kliniken, neuer privater Mehrheitseigentümer des Katholischen Klinikums Duisburg (KKD), werden 176 Millionen Euro in zwei neue Krankenhausbauten am St. Johannes-Hospital in Hamborn und am Marien-Hospital in Hochfeld investieren.

Die Helios-Kliniken und das Bistum Essen stellten am Montag im Hamborner Abteizentrum ihre neue Krankenhaus-Ehe vor, nachdem zuvor am gleichen Tag die Mitarbeiter informiert worden waren. Helios, einer der größten deutschen Klinikbetreiber und Tochterunternehmen des Fresenius-Konzerns, übernimmt 51% des KKD, 49 % hält weiter die katholische Kirche über die neu gegründete Kosmas und Damian GmbH.

Zum KKD gehören das St. Johannes-Hospital in Hamborn, das Marien-Hospital in Hochfeld, das St.Vincenz im Dellviertel sowie das St. Barbara in Neumühl. „Ich freue mich, dass wir für das KKD eine zukunftsfähige Lösung gefunden haben. Alleine ist man schwächer als mit anderen“, begründete Generalvikar Hans-Werner Thönnes die notwendige und erfolgreiche Suche nach einen starken wirtschaftlichen Partner, der den „bettlägerigen“ Krankenhausbereich wieder gesund machen soll. Vertraglich mit Helios abgesichert seien „Konfessionalität und Wertekultur“ der Kirche, betonte Thönnes. Wie berichtet, hatte das Bistum zuvor eigene Sanierungspläne für das defizitäre KKD gestoppt.

Helios kündigte an, die vier Krankenhäuser auf die zwei Standorte im Norden und im Süden zu konzentrieren. Dazu sollen bis 2016 zwei komplett neue Hospitäler errichtet werden, die beide als vollständige Akut-Krankenhäuser jeweils für den Stadtnorden und Stadtsüden mit ihren Klinik-Angeboten breit aufgestellt sein sollen und darüber hinaus medizinische Schwerpunkte bilden werden. „Die Botschaft ist: Es geht voran und es gibt eine Zukunft“, unterstrich Helios-Chef Francesco De Meo. Beide Krankenhaus-Neubauten sollen auf verfügbaren Freiflächen entstehen. Das St. Vincenz und das St. Barbara werden bis zur Fertigstellung 2016 weiter betrieben und dann geschlossen.

Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen

Vertraglich vereinbart ist ein Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen bis 2014. Alle tariflichen Rechte der Mitarbeiter wurden von Helios übernommen. „Kündigungen sind kein Mittel, Defizite zu beseitigen“, unterstrich De Meo. Auch über einen Abbau der über 1000 Krankenhausbetten wird nicht gesprochen. Vielmehr sieht Helios sein Ziel in steigenden Patientenzahlen. Dann stelle sich auch nicht die Frage der Beschäftigtenzahl. „Wir wollen Patienten, die bisher in Nachbarstädte abwanderten, in Duisburg halten“, kündigte Helios-Regionalgeschäftsführer Hans-Walter Singer an.

Die erste Skepsis der Mitarbeiter scheint gewichen: „Wenn man ,privater Betreiber’ hört, denkt man natürlich, was kommt da jetzt bloß. Aber das hört sich alles positiv an. Es gibt aber noch 1000 offene Fragen“, erklärte Birgit Inhoff von der Mitarbeitervertretung.