Duisburg. .

Die Zukunft des Katholischen Klinikums Duisburg scheint besiegelt. Nach Informationen der NRZ wird der private Krankenhaus-Betreiber Helios heute in Berlin seine Unterschrift leisten, um 51 Prozent vom KKD zu übernehmen. Bistumssprecher Ulrich Lotha wollte diese Informationen nicht bestätigen, sondern erklärte gegenüber der NRZ, es würden weiter Verhandlungen geführt.

Helios ist ein privater Betreiber, der bisher 64 Kliniken, 31 Medizinische Versorgungszentren und vier Seniorenresidenzen im gesamten Bundesgebiet betreibt. Auch Sana, die bereits 49 Prozent am Klinikum halten, sollen dem Vernehmen nach am Kauf interessiert gewesen sein. Doch am Ende erhielt Helios vom Bistum den Zuschlag.

An bekannten Standortplanungen soll sich nichts ändern

Der Verkauf, so erfuhr es die NRZ, soll nichts an den Standortplanungen des KKD ändern, die seit 2010 bekannt sind. Die sehen vor, dass das KKD an zwei Standorten konzentriert wird: In Hochfeld (Marien-Hospital) und in Hamborn (St.-Johannes-Hospital). Die beiden Häuser St. Barbara (Neumühl) und St. Vinzenz (Stadtmitte) geschlossen werden. Während das Marien-Hospital renoviert werden soll, plante das KKD in Hamborn einen Neubau auf dem Gelände des jetzigen Parkplatzes. Der gesamte Altbau mit Ausnahme des denkmalgeschützten Rundbaus sollte abgerissen werden. Im neuen Gebäude sollen alle Abteilungen untergebracht werden. So sah es der Plan des Noch-Geschäftsführers Clemens Maurer vor, um das KKD zukunftsfähig zu machen. Allerdings spielten die Banken nicht mit, wollten das Mammut-Projekt mit einem Volumen von 150 Millionen Euro nicht finanzieren. Das Bistum schaltete sich ein, um über Perspektiven für das KKD zu beraten. Die Gerüchte über einen geplanten Verkauf wurden immer lauter. Nun soll es wohl Helios machen.

Demonstration gegen Kündigungen

Am Donnerstag, den 20.01.2011 demonstrieren etwa 150 Beschäftigte des Kathlischen Klinikum Duisburg vor dem St. Johannnes Hospital in Duisburg - Hamborn gegen die geplanten Kündigungen des Hauses. Fotos: Stephan Eickershoff / WAZ FotoPool
Am Donnerstag, den 20.01.2011 demonstrieren etwa 150 Beschäftigte des Kathlischen Klinikum Duisburg vor dem St. Johannnes Hospital in Duisburg - Hamborn gegen die geplanten Kündigungen des Hauses. Fotos: Stephan Eickershoff / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
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Clemens Maurer , der Geschäftsführer des KKD , stand am Rande der Demonstration
Clemens Maurer , der Geschäftsführer des KKD , stand am Rande der Demonstration © WAZ FotoPool
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Auch Vertreter von Thyssen Krupp zeigten ihren Protest
Auch Vertreter von Thyssen Krupp zeigten ihren Protest © WAZ FotoPool
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Unterdessen hat der Geschäftsführer des Evangelischen und Johanniter Klinikums Niederrhein, Otto Eggeling, für sein Haus Interesse bekundet, das von Schließung bedrohte St.-Barbara-Krankenhaus in Neumühl zu übernehmen. „Wir haben ein absolut ernsthaftes Interesse, diese Klinik zu kaufen“, bestätigte Eggeling auf Anfrage der NRZ. „Denn diese Klinik ist nach unserer Einschätzung sehr gut aufgestellt und würde vor allem mit ihren drei Fachdisziplinen Handchirurgie, Dermatologie und Rheumatologie ganz hervorragend in unser Spektrum hineinpassen.“ Zudem liegen die Fahrner Klinik des EJK und das St.-Barbara räumlich nah beieinander. Allerdings sei das EJK nur am Kauf einer funktionierend Klinik und nicht aber am Kauf einer leeren Gebäudehülle interessiert. Zum EJK Niederrhein gehören vier Kliniken mit knapp 1300 Betten: das Evangelisches Krankenhaus Duisburg-Nord (Fahrn), das Herzzentrum Meiderich, das Evangelisches Krankenhaus Dinslaken und das Johanniter Krankenhaus Oberhausen.