Duisburg. .
Das Jahr beginnt für die Beschäftigten des Katholischen Klinikums Duisburg mit einem Schock. 108 Mitarbeiter erhalten die betriebsbedingte Kündigung, 13 Zeitverträge werden nicht verlängert. Abgebaut werden die Stellen in der Verwaltung.
Schlimmer hätte das neue Jahr für die 2300 Mitarbeiter zählende Belegschaft des Katholischen Klinikums Duisburg (KKD) kaum beginnen können: 108 Kräfte erhalten schnellstmöglich eine betriebsbedingte Kündigung. 13 weiteren Beschäftigten werden die auslaufenden Zeitverträge nicht verlängert. Diese Maßnahme trifft Menschen, die in „patientenfernen Bereichen“ arbeiten. Soll heißen: Es sind keine Ärzte und nur ganz wenige Angehörige des Pflegepersonals mit dabei. „Die Patientenversorgung wird nicht gefährdet“, ließ die Geschäftsführung des KKD am Montag verlauten.
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Stattdessen trifft der Bannstrahl vornehmlich Personal aus der Verwaltung – wie dem Schreibdienst, dem technischen Dienst oder der Patientenverwaltung. Die Reaktionen der Betroffenen reichten gestern von Zorn und Wut bis hin zu Entsetzen und Trauer. „Hier bei uns sind heute viele Tränen geflossen“, so KKD-Sprecherin Barbara Jung. Die Betroffenen gehören zu folgenden vier Krankenhäusern, die unter dem Dach des KKD vereint sind: St. Johannes-Hospital in Alt-Hamborn, St. Barbara-Hospital in Neumühl, St. Vincenz-Hospital im Dellviertel sowie das Marien-Hospital in Hochfeld.
Tariferhöhung bedeutet Personalkostensteigerung
Clemens Maurer, der Geschäftsführer des KKD, erklärte: „Ich bedauere sehr, dass das KKD aufgrund seiner wirtschaftlich schwierigen Lage im Bereich Krankenhaus nun Personal abbauen muss. Die im November in Kraft getretene Tariferhöhung bedeutet eine Personalkostensteigerung von 5,9 Millionen Euro für unser Unternehmen. Das ist Geld, das wir nicht haben. Um das KKD in eine stabile und sichere Zukunft zu führen, sind wir daher gezwungen, uns von 108 Mitarbeitern zu trennen.“
Die Gegenrede der Mitarbeitervertretung fiel recht moderat aus: „Nach Angaben unseres Wirtschaftsprüfers ist der Personalabbau bedauerlicherweise erforderlich. Daher haben wir seit Bekanntwerden der schwierigen Situation auf Augenhöhe mit dem Dienstgeber einen Sozialplan erarbeitet, der Abfindungen und den Übergang in eine Transfergesellschaft für die betroffenen Mitarbeiter regelt“, erklärte Monika Hartwich für die Mitarbeitervertretung.
In den kommenden fünf Jahren will das KKD laut WAZ-Infos zwei seiner vier Krankenhaus-Standorte schließen. Dafür soll auf dem Areal des St. Johannes-Hospitals ein Neubau entstehen, in dem die notwendige Modernisierung des Hauses realisiert werden kann. Bis 2016 soll dort alles fertig sein. Verträge über Bau und Finanzierung sind angeblich kurz vor dem Abschluss. Durch diese veränderte Struktur wird aber nicht mehr so viel Personal wie bisher benötigt. Ursprünglich war vorgesehen, dass der Abbau über die normale, altersbedingte Fluktuation erfolgen sollte. Dieses Vorhaben wurde durch die Entwicklung im Bereich der Personalkosten nun über den Haufen geworfen.