Duisburg. .

Das Landgericht Duisburg muss über die unbefristete Unterbringung eines 29-Jährigen in der geschlossenen Psychiatrie befinden. Der Mann will Stimmen gehört haben, die ihm befahlen, die Wohnung seiner Eltern in Schutt und Asche zu legen.

Einen unruhigen Nachmittag erlebten am 26. November 2010 die Bewohner eines Mehrfamilienhauses in Duisburg-Walsum. Nachbarn konnten einen 29-jährigen Mann davon abhalten, die Wohnung seiner Eltern in Brand zu setzen. Seit Dienstag verhandelt das Landgericht über das weitere Schicksal des 29-Jährigen.

Ihm droht die unbefristete Unterbringung in der geschlossenen Psychiatrie. „Ich habe Stimmen gehört. Die haben mir befohlen, den Teppich, das Sofa und die Gardinen anzustecken“, gab der psychisch erkrankte 29-Jährige zu Protokoll. Dass das Feuer nicht auf Gebäudeteile übergriff, war vor allem der Mutter des 29-Jährigen zu verdanken. Sie suchte bei Nachbarn Hilfe: „Kommen sie schnell. Mein Sohn zündet die Wohnung an“, mit diesen Worten alarmierte sie ein Ehepaar aus dem Erdgeschoss.

„Er war wie von Sinnen“, erinnerte sich ein 42-jähriger Zeuge. Der Mann habe mit dem Feuerzeug immer neue Sachen anzustecken versucht. Teils konnte der Nachbar die Flammen austreten, den Rest erledigte seine Frau (35) mit einem Eimer Wasser.

Eine weitere Tat, bei der der Beschuldigte einen Tag später im Fahrner Krankenhaus zwei ihn bewachende Polizisten geschlagen und getreten haben soll, stellt der 29-Jährige als Notwehr dar: „Die sind zuerst auf mich losgegangen.“ Zwei weitere Verhandlungstage sind geplant.