Im Delfinarium des Duisburger Zoos tollt Nachwuchs durchs Becken. Seit der Geburt werden die Delfinbabys rund um die Uhr über Monitore beobachtet. Das bedeutet auch die eine oder andere Nachtschicht, aber die nehmen die Tierpfleger gern in Kauf.
Dutzende Kamerateams, dazu unzählige Fotografen, Radioreporter und Zeitungsjournalisten: Wer sich an diesem Nachmittag am Beckenrand des Delfinariums im Duisburger Zoo umsieht, der könnte glatt das Gefühl bekommen, er stünde in einer prall gefüllten Fankurve im Fußballstadion. Die Medienvertreter drängen sich aber hier nicht um die Profikicker des MSV. Nein, heute dreht sich alles um drei putzige, kleine Delfine.
Erstmals in der Geschichte der Delfinhaltung in Deutschland erblickten im Zoo Duisburg gleich drei Jungtiere von drei Weibchen innerhalb von drei Wochen das Licht der Welt oder vielmehr das Becken des Delfinariums. Diego, Darwin und Dörte heißen die Delfinbabys, die bei ihren Geburten im August und September 17,7 Kilogramm wogen und jetzt schon stolze 43 Kilo gramm auf die Waage bringen. „Wir sind stolz auf unseren Nachwuchs, der auch ein Zeichen für die erfolgreiche Arbeit im Zoo ist“, sagt Direktor Achim Winkler. Denn die Mütter von Dörte und Diego sind selbst vor einigen Jahren in Duisburg geboren.
In den ersten Wochen bleiben die Jungdelfine in Quarantäne
„Es war eine sehr spannende und aufregende Zeit“, verrät Tierpfleger Thomas Lange, dem die Freude anzusehen ist. „Seit der Geburt werden die Delfinbabys rund um die Uhr über Monitore beobachtet. Das bedeutet zwar, dass auch die eine oder andere Nachtschicht gemacht werden muss, aber wir sind alle sehr glücklich“, sagt Lange. Zunächst können die Zoobesucher den putzigen Nachwuchs aber nur über Monitore sehen.
In den ersten Lebenswochen bleiben die Jungdelfine im Quarantänebereich des Delfinariums - aus gutem Grund. Neugeborene Delfine besitzen kein ausgebildetes Immunsystem. Dieses muss sich zunächst in den ersten Monaten entwickeln. Während dieser Zeit sind neugeborene Delfine ausgesprochen anfällig gegenüber jeglichen Krankheitserregern. Deswegen ist der Kontakt zu den Jungtieren in den Wochen nach der Geburt nur wenigen Zoomitarbeitern unter strikten Hygienemaßnahmen erlaubt.
Süßer Delfin-Nachwuchs
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„Das sind alles unterschiedliche Charaktere, die unterschiedlich erzogen werden. Genau wie bei uns Menschen“, sagt Lange. Während Diegos Mutter Pepina ihren Schützling keine Sekunde aus den Augen lässt, lernt Dörte gleich von Anfang an, was es heißt auf eigenen Füßen zu stehen - Entschuldigung - mit eigenen Flossen zu schwimmen. Was nicht bedeutet, dass Dörtes Mutter Delphi sich nicht um ihren Nachwuchs kümmert. „Es ist einfach ein anderer Erziehungsstil. Auch Delphi kümmert sich rührend um ihr Baby. Sie lässt ihr einfach mehr Freiraum“, erklärt der Tierpfleger. Deswegen sei das Mädchen unter den Neugeborenen auch schon selbstständiger als ihre Halbbrüder. Der dreifache Vater, Zuchtmännchen Ivo hält sich zunächst aus der Erziehung heraus.
Becken sind für zehn Delfine zugelassen
Mit den neuen Delfinariumbewohnern wächst die Zahl der Delfine im Tierpark auf neun. Die Becken sind für zehn Delfine zugelassen. Sollten die Duisburger Delfine auch künftig so gebärfreudig sein, müsste man entweder vergrößern oder Tiere abgeben.
Jetzt erfreuen sich die Zooleitung, die Tierpfleger und die Zoobesucher aber erstmal an Diego, Dörte und Darwin. Wenn es im Delfinbecken dann mal wieder heißt ein Babyboom ist ausgebrochen, werden sicher auch wieder zahlreiche Journalisten da sein und für ein gutes Foto auch nasse Klamotten riskieren.
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