Duisburg. .

Kleine Ursache, große Wirkung: Durch die jetzt anstehende Verlagerung der Jugendherberge in Duisburg-Wedau wird ein eigener Bahnhof fürs Wedau-Stadion möglich - samt Fan-Pendelverkehr zwischen Hauptbahnhof und MSV-Arena.

Bereits zur Universiade hatte es dort einen Haltepunkt für den „Entenfang-Express“ in Richtung Wedau und Bissingheim gegeben. „Das kann klappen“, ist Martin Linne, Leiter des städtischen Planungsamtes, zuversichtlich. Auf 60.000 bis 80.000 Euro kalkuliert er die Kosten für einen Haltepunkt, sofern keine aufwendige Signaltechnik an der eingleisigen Strecke erforderlich ist. Gespräche mit dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr werde man aufnehmen.

Anbindung fürs neue Jugendsporthotel

Möglich wird die Bahn-Anbindung durch den Bau einer neuen anspruchsvollen Jugendherberge nördlich der Arena an der Kruppstraße. Eigentlich handele es sich eher um ein „Jugendsporthotel“, so Linne. In perfekter Lage: Stadion und Wedau-Sportstätten sind nur Schritte entfernt.

Die bestehende, nicht mehr ganz zeitgemäße Jugendherberge wird an das Klinikum Duisburg verkauft. Der Aufsichtsrat der Klinik entscheidet darüber in der kommenden Woche. Der Verkaufserlös fließt – von der Bezirksregierung abgesegnet – in den Bau einer Parkpalette am Kalkweg, versehen mit einer geschlossenen Front zur Wohnbebauung. Erklärtes Planungsziel: Schallschutz für die Anwohner. Durch den Bau der Palette werden Parkplätze geschaffen als Ersatz für die Fläche, die für den Herbergsneubau benötigt werden.

Mercatorstraße: Erst Verkauf, dann Baurecht

Linne reagierte am Donnerstag auch auf die Kritik von Multi Development-Chef Axel Funke an der Planungsgeschwindigkeit städtischer Stellen. Es sei am bauwilligen Unternehmen tätig zu werden: „Das Grundstück muss verkauft werden – egal an wen. Wenn Multi Development es gekauft hat, können wir einen städtebaulichen Vertrag machen, dass der Bebauungsplan geändert wird. Das steht Multi seit drei Jahren frei.“ Baurecht könne für das städtische Grundstück zwischen Mercatorstraße und Bahnhofsplatte in knapp einem Jahr geschaffen werden.

OB Sauerland zieht positive Bilanz

Rundum zufrieden mit dem Duisburg-Echo der letzten drei Tage ist Oberbürgermeister Adolf Sauerland: „Hier war richtig was los“, es habe reges Interesse unter anderem für das geplante „Mercator-Quartier“ zwischen Burgplatz und Obermauerstraße gegeben. Die Neunutzung des bisherigen Schulstandortes werde „in Bälde“ beginnen.

Sicherstellen wollen die städtischen Verantwortlichen, dass es südlich des Hauptbahnhofes auf den Flächen von Krieger und Aurelis eine einheitliche und abgestimmte Entwicklung mit den beiden Grundstückseigentümern geben wird. Wie man das erreichen will, beschrieb der amtierende Planungsdezernent Peter Greulich so: „Mit dem Planungsrecht und guten Worten der Diplomatie.“ Es werde auf jeden Fall auf architektonische Qualität geachtet, sicherte Innenstadt-Entwickler Ralf Oehmke zu. „2013 können dort bereits Büros stehen“, meint Ralf Meurer, Chef der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung.

Planung für das Bahnhofsumfeld

Optimistisch schätzt Oehmke die weitere Entwicklung im Bahnhofsvorfeld ein. Der Ausbau der Platte über der A 59 sei finanziell gesichert, nach der Frostperiode beginne die endgültige Gestaltung.

Der Fernbusbahnhof soll weiter nach Süden verlagert werden, um Platz zu schaffen für den Bau eines Hotels. In der zweiten Novemberhälfte werde der Name des Investors bekannt gegeben. Auch für den Burgplatz steht ein Hotel auf seiner Wunschliste, allerdings im gehobenen Vier-Sterne-Niveau.

Absehbar ist jetzt auch eine Nutzung des seit Jahrzehnten brach liegenden Milchhof-Geländes in Meiderich. „Da tut sich einiges“, so der optimistische Oberbürgermeister. Walter Hellmich werde daran beteiligt sein. Geplant sei dort Wohnbebauung.