Duisburg. .

Vor einigen Wochen haben wir Ihnen, liebe Leser, angeboten, an unserer großen Sommerferienaktion „WAZ öffnet Pforten“ teilzunehmen. Das Interesse ist gewaltig. Hunderte Anmeldungen sind in der Redaktion eingegangen.

Den Auftakt machten gestern 30 WAZ-Leser im Hochfelder Kraftwerk der Stadtwerke Duisburg. „Es ist wirklich interessant, welche Arbeitsprozesse hinter der Strom- und Wärmeerzeugung stecken. Zu Hause schaltet man einfach nur das jeweilige Gerät an und es läuft“, sagt Heide Lippert (78). Wie genau Strom und Wärme produziert werden, erklärt Stadtwerke-Mitarbeiter Andreas Kamps den interessierten Zuhörern.

Doch bevor es in die riesigen Produktionshallen des Kraftwerks geht, werden die Sicherheitsvorschriften vorgetragen. „Denn wenn man hier an irgendwelchen Ventilen rumdreht oder die falschen Rohre anfasst, dann kann es ganz schön heiß werden“, warnt Kamps und meint das durchaus wörtlich.

Mit Helm und Kopfhörern

Mit Helm und Kopfhörern bestückt geht es zunächst vorbei am Kontrollraum. Hier überwachen mindestens zwei Mitarbeiter in drei Schichten 24 Stunden lang, ob die Maschinen so laufen, wie sie es sollen. Aus dem Kontrollraum können auch die verschiedenen Kraftwerke reguliert werden, damit jedem Duisburger Haushalt auch in Spitzenzeiten (zur Mittagszeit) genügend Strom und Wärme zur Verfügung stehen. 530 Megawatt Strom produzieren die vier Kraftwerke zusammen. In Höchstzeiten verbrauchen alle Haushalte zusammen 330 Megawatt. Zwei Kraftwerke arbeiten mit Steinkohle und zwei mit Erdgas.

Das Kraftwerk in Hochfeld verfeuert täglich 800 Tonnen Kohle aus Kolumbien. „800 Tonnen, allein für ein Kraftwerk?“, fragt ein Leser noch mal erstaunt nach. „Das ist ja ‘ne ganze Menge“, sagt er und folgt Kamps weiter durch die Hallen. Unser Weg führt uns vorbei an 92 Kilometern Rohren, Kesseln, in denen Wasser auf bis zu 940 Grad Celsius erhitzt wird, und tosenden Turbinen, die den Boden unter den Füßen vibrieren lassen. Hin und wieder gibt es kleine Schaugläser, durch die wir die lodernde Glut beobachten können. Nach dreieinhalb spannenden Stunden voller interessanter Eindrücke verlassen die WAZ-Leser sichtlich zufrieden das Kraftwerk.

„Die Führung war wirklich klasse. Ich bin völlig erstaunt in welchen Dimensionen hier alles abläuft“, sagt Heide Lippert zur Verabschiedung.