Duisburg. .
Mit der Unterbringung des Beschuldigten in einer geschlossenen psychiatrischen Einrichtung endete am Donnerstag der Prozess gegen einen 57-jährigen Homberger vor dem Landgericht. Der Mann hatte geglaubt, von seinem Nachbarn mit Strahlen beschossen zu werden und seine Wohnung deshalb fast vollständig mit Aluminium-Folie ausgekleidet.
In der Nacht zum 24. Dezember 2010 hatte der schwer psychisch gestörte ehemalige Bergmann bei seinem Nachbarn angeschellt und den überraschten 54-Jährigen mit einem Küchenmesser lebensgefährlich schwer verletzt. Das Schwurgericht hatte am Ende des viertägigen Verfahrens keinen Zweifel daran, dass der bereits unter Betreuung stehende Mann zum Zeitpunkt des versuchten Totschlags aufgrund seiner Erkrankung schuldunfähig war.
Angst vor Strahlen
Der Mann hatte geglaubt, von seinem Nachbarn mit Strahlen beschossen zu werden und seine Wohnung deshalb fast vollständig mit Aluminium-Folie ausgekleidet. Er selbst bewegte sich nur mit einem selbst gebastelten Alu-Helm durch das Haus. „Es hätte jeden treffen können“, fasste der Richter das Ergebnis der Beweisaufnahme zusammen. Da man nicht vorhersehen könne, welche Wahnvorstellungen den 57-Jährigen beim Zusammentreffen mit anderen Menschen umtreiben würden, sei eine Unterbringung des Beschuldigten zum Schutz der Allgemeinheit unerlässlich.