Duisburg. .
Alleinstellungsmerkmal gesucht: Gesetzesänderung soll Kommunen Eigenwerbung auf den gelben Ortsschildern erlauben. Welchen Zusatz könnte Duisburg auf die Ortsschilder schreiben. Die NRZ fragte bei DMG und Parteien nach und bittet um Vorschläge.
In anderen Bundesländern ist es längst erlaubt, heute will der nordrhein-westfälische Landtag auf Initiative der CDU den Weg frei machen für Namenszusätze auf den gelben Ortsschildern an den Stadtgrenzen.
Doch welcher Zusatz solle das Duisburg-Schild zieren, welche Eigenschaft sollte hervorgehoben werden, um für die Kommune zu werben? Die NRZ fragte nach.
Bürger entscheiden
„Größter Binnenhafen der Welt“, könnte gut passen, findet der Geschäftsführer der Duisburg Marketing Gesellschaft, Uwe Gerste. Er habe sich sofort gefragt, welches Alleinstellungsmerkmal Duisburg habe. „Stadt des Sports“ „Universitätsstadt“, diese Zusätze treffen zwar auf Duisburg zu, aber auf viele andere Städte auch, findet Gerste. Aber der Duisburger Hafen sei auch vielen Menschen außerhalb ein Begriff. Das, so Gerste, hätten Untersuchungen gezeigt. Natürlich könne er das nicht entscheiden, das sei Sache der Stadt. „Aber ich würde auf jeden Fall die Bürger mit entscheiden lassen.“
Der SPD-Landtagsabgeordnete Rainer Bischoff, der heute mit über die geplante Gesetzesänderung entscheiden muss, hat nichts gegen die Zusätze auf den Ortsschildern, auch „wenn es nicht das drängendste Thema ist, das die Landespolitik zur Zeit beschäftigt.“ „Stadt des Stahls und der Universität“ fände er als Zusatz gut: „Das steht für Tradition und Moderne in Duisburg.“
"Gute Frage"
Sein SPD-Kollege Sören Link fällt auf Anhieb erst einmal kein Slogan ein: „Gute Frage“, ist seine erste Reaktion, bevor das Grübeln los geht. „Wie soll man eine Stadt wie Duisburg mit einem Satz beschreiben?“
Nach einigen Überlegungen hat sich Sören Link entschieden: „Hafen- und Universitätsstadt“ - Das eine verbinde ich mit Arbeit und Handel, was Duisburg sicherlich geprägt hat und prägt, außerdem steht der Hafen seit jeher für Weltoffenheit – auch das hat Duisburg immer ausgezeichnet. Zum anderen steht die Universität für die Bildungsangebote unserer Stadt, für Forschung und Lehre, für Aus- und Weiterbildung und damit ein gutes Stück weit für die Zukunft.“
Die Linken-Abgeordnete Anne Conrads setzt eher auf politische Forderungen: „ Gebt den Kommunen Geld für Soziales, Kultur, Sport und Bildung und ihren Menschen Perspektiven. Neue Ortsschilder braucht keiner, außer vielleicht große Warntafeln am Südrand „Achtung, Sie verlassen das Ruhrgebiet auf eigene Gefahr. Ansonsten passt aus meiner Sicht zu Duisburg – optisch und erlebbar am besten – „Stadt der Brücken und Kulturen“ weil Duisburg durch viele Brücken Stadtteile miteinander verbindet und auch eine Stadt ist, in der sich - wie mal letztes Frühjahr sehen konnte – Menschen aller Altersgruppen , Stadtteile und jeder Herkunft gemeinsam den Rassisten und Nazis von Pro NRW und NPD in den Weg gestellt haben.
Was sollte Ihrer Meinung nach künftig als Zusatz auf den gelben Duisburg-Schildern an der Stadtgrenze stehen? Was verbinden Sie mit Ihrer Heimatstadt? Schicken Sie uns Vorschläge per Email an „lok.duisburg@nrz.de“.