Duisburg. .
Diese neuen Operationssäle sind technisch auf einem Stand, wie man ihn sich nur wünschen kann“, sagt Prof. Dr. Ralf Scherer, Chefarzt der Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin.
Gestern wurden im evangelisches Krankenhaus Nord vier von insgesamt acht neuen OP-Sälen eingesegnet. Damit schloss die Krankenhausleitung den ersten Schritt der großräumigen Umbaumaßnahmen des Klinikumstandorts Fahrn, in dem auch der Neubau für das Meidericher Herzzentrum entsteht. Insgesamt 124 Millionen Euro werden die Um- und Neubaumaßnahmen kosten. Die ersten knapp acht Millionen flossen in die neuen, modernen Operationssäle.
LED-Beleuchtung
„Der Vorteil dieser Räumlichkeiten im Gegensatz zu älteren OP-Sälen ist überall deutlich zu erkennen“, sagt Scherer. So sorgt die spezielle LED-Beleuchtung beispielsweise nicht nur für ein angenehmeres Licht, sie strahlt auch praktisch keine Wärme aus. Die Deckenkonstruktion und der ganze Raum sind mit einer besonderen Belüftungstechnik ausgestattet, so dass frische Luft direkt über den OP-Tisch eingeführt wird und ohne Umwege über Abzugsvorrichtungen auf Fußhöhe wieder aus dem Raum abgesaugt wird. „Auf diesem Weg geraten auch keine Bakterien aus anderen Räumen in den OP“, freut sich der Chefarzt.
Allein ein Operationstisch kostet 150.000 Euro. Jeder dieser modernen Tische trägt eine Last bis zu 350 Kilogramm und ist manuell sowie per Fernbedienung individuell auf die jeweilige Art der Operation einstellbar. „Bei einer Herzoperation beispielsweise muss der Patient in einer bestimmten Lage liegen. Diese Dinge können wir künftig einfacher einstellen und speichern, so dass nur noch ein Knopfdruck notwendig ist, um die gewünschte Tischposition einzustellen“, erklärt Scherer.
Neuer Röntgenbildbetrachter
Auch in Sachen Röntgenbildbetrachter ist das evangelische Krankenhaus Nord jetzt auf dem neuesten Stand. Mehrere HD-Flachbildschirme im OP ermöglichen den Ärzten ganz bequem und schnell auf alle Röntgenbilder und Patientenakten digital zuzugreifen. Ein weiterer schwenkbarer Bildschirm zeigt hochauflösende Bilder der Kamera bei einer Endoskopie.
Ab Anfang August soll in den neuen Sälen auf insgesamt 1900 Quadratmetern Nutzfläche operiert werden. Die Entscheidung den bisherigen Standort in Meiderich langfristig aufzugeben, fiel dem Aufsichtsrat des Klinikums nicht leicht. „Wir haben lange über diesen Schritt nachgedacht“, sagt Joachim Hasley. Die Vor- und Nachteile wurden gründlich abgewogen. Aber am Ende zeichnet sich ab, dass die Verlagerung ökonomisch und medizinisch der richtige Weg ist.