Duisburg. .

„Schöner Wohnen“ muss kein Traum bleiben. Beim Tag der Architektur öffneten einige Hausbesitzer ihre Pforten für Mitmenschen, die sich für gelungene Innen- und Außenarchitektur interessieren. Sieben Objekte waren zu bestaunen, die offenen Türen lockten wieder Hunderte Besucher.

Dellviertel am Samstagmittag: Fast pausenlos klingelt es in der Dachwohnung von Thorsten Kasel im vierten Stock an der Grünstraße. Von außen macht das schlichte Wohnhaus, Baujahr 1956, eher einen nüchternen Eindruck, ist auf den ersten Blick nichts Besonderes. Der Eindruck ändert sich schlagartig, betritt man die helle, lichtdurchflutete Penthouse-Wohnung des Krefelder Architekten mit Meidericher Wurzeln. Der Besucher tritt in eine andere Wohnwelt. Hier ist auf 72 Quadratmetern alles licht und hell. Der 36-Jährige hat in vier Jahren die ehemalige Dachkammer, dunkel, staubig, mit Gerümpel vollgestellt, nach seinen Wünschen neu geplant, umgebaut und energetisch saniert. Entstanden ist für 60 000 Euro eine hochattraktive Kombination aus Atelier, Galerie und Apartment.

Gegen Blicke abgeschirmt

Die Zwischendecken aus alten Brettern hat Thorsten Kasel entfernen, dafür mehrere Oberlichter in die Schrägen des Satteldaches einbauen lassen. Auch durch die mit Garapa-Holz gestaltete Terrasse an der Rückfront hat sich der Raum geöffnet und atmet Weite. Von der Terrasse fällt der Blick auf die Häuser in der Nachbarschaft, auf viele grüne Bäume und den – nachts grün strahlenden – Stadtwerke-Turm an der Bungertstraße in Hochfeld. Nach vorne zur Grünstraße hat Kasel die Wohnung gegen Blicke der Nachbarn abgeschirmt. Davor steht ein riesiges weißes Ledersofa.

Alles hier wirkt licht – und minimalistisch. Die wenigen Möbel, ein Wandschrank, eine Einbauküche, platzsparend am Rand eingebaut, erstrahlen in Weiß. Durch die großen Fenster zur Südseite fällt das Sonnenlicht. An einer Außenwand hat Kasel die Ziegelsteine der riesigen, alten Kamine, die hier einmal standen, vermauern lassen. Das gibt dem hellen Raum eine erdige, rustikale Note. Darüber hängt in luftiger Höhe das Rennrad des Triathleten Kasel. Und auf einem Rest Zwischendecke steht Fasels Doppelbett. Ebenfalls platzsparende Lösungen. Dazwischen hat Kunstliebhaber Kasel seine ausgewählten Skulpturen und abstrakten Gemälde drapiert. Alles in einem Raum. Ein besonderes Erlebnis.

Besucher geben sich die Klinke in die Hand

Auch an der Johannes-Moltzahn-Straße 9 im Huckinger Angerbogen geben sich zeitgleich neugierige Besucher die Klinke in die Hand. Hier ist es sogar noch voller. Dicht gedrängt folgen die Gäste auf Strümpfen dem Hausherrn bei seinen Führungen durch den zweistöckigen Neubau. Diplom-Ingenieur Hajrudin Ceric hat das weiße Wohnhaus mit den grünen Farbelementen an der Außenfassade für 400 000 Euro für sich und seine Familie bauen lassen. Das Einfamilienhaus besitzt eine ungewöhnliche Dachkonstruktion, ein Pultdach mit nur einer geneigten Dachfläche.

Zentrales Element der Grundrissgestaltung ist eine einläufige Holztreppe im Zentrum des Hauses. Die Zimmer im Obergeschoss haben keine Zwischendecke. So sind weite, hohe Räume entstanden. Vor allem die geräumige Wohnküche mit der frei stehenden Kochzeile, das Wohnzimmer mit Anbindung zum Garten und die Zimmer für die beiden Kinder der Familie bieten jede Menge Platz und Licht. Im Keller befindet sich die Gastherme für die Fußbodenheizung – schöner Wohnen.