Duisburg.

Das Abitur haben sie bereits in der Tasche - nun folgte die nächste Auszeichnung: 15 Duisburger Gymnasiasten sind jetzt offiziell Absolventen der „Schüler-Ingenieur-Akademie".

Zwei Jahre beschäftigten sich die Oberstufenschüler mit technischen Herausforderungen, erhielten Einblick in die Universitätswelt und knüpften Kontakte zu Unternehmen. Bei der Abschlussveranstaltung im Hause Thyssen präsentierten die Absolventen die Ergebnisse einer Projektwoche zum Thema „Solarthermie“.

Einen Namen hat die Farm bereits, die Jonathan, Tobias und Tim konzipiert haben. „Solar Sun“ soll sie heißen, wenn sie einmal in der Sahara steht. Natürlich ist es keine gewöhnliche Farm, sondern eine zur Gewinnung von Energie durch Sonnenstrahlen - und wo könnte das besser funktionieren als in der größten Wüste der Welt? Rund eine Milliarde würde die Anlage kosten, die die Schüler geplant haben.

Zukunftsfähige Technik

Über fast alles haben sie in ihrem Konzept nachgedacht, vom küstennahen Standort über kurze Transportwege bis hin zur Aufbauhilfe in Afrika mit Trinkwasser. „Ein fertiges Konzept haben wir, es fehlt nur noch ein Investor“, verkündete Jonathan. Ganz ernst gemeint sei das nicht gewesen, aber die Gymnasiasten sind sich sicher: „Die Technik ist zukunftsfähig und unser Konzept lässt sich durchaus realisieren.“

Die Akademie, sie hat also Früchte getragen. Zwei Jahre lang hatten sich technisch begabte Schüler des Franz-Haniel-, Max-Planck und des Steinbart-Gymnasiums in ihrer Freizeit mit dem Ingenieursberuf beschäftigt. Große Unternehmen sehen so etwas gerne - vor allem in Zeiten, in denen es an heimischen Fachkräften mangelt. „Das Projekt ist für beide Seiten wichtig“, sagte Dr. Rudolf Carl Meiler, zuständig für die Nachwuchssuche bei Thyssen. „So fähigen Leuten stehen unsere Türen natürlich immer offen. Und allein aus den vergangenen zwei Jahrgängen ist ein Dutzend Stipendiaten hervorgegangen.“

„Falls Sie noch mehr solcher Kinder zu Hause haben, schicken Sie sie zu uns.“

Die nächste Generation der Akademie verfolgte die Präsentationen schon jetzt mit großem Interesse, für sie ein Vorgeschmack auf das kommende Jahr. Recruiting-Chef Meiler bedankte sich abschließend besonders bei den Eltern der Absolventen und stellte klar: „Falls Sie noch mehr solcher Kinder zu Hause haben, schicken Sie sie zu uns.“