Lebenslange Haft für Mafia-Mörder von Duisburg gefordert
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Duisburg/Locri.
Eine lebenslange Haftstrafe hat die Staatsanwaltschaft für den mutmaßlichen Haupttäter der Duisburger Morde, Giovanni Strangio, gefordert. Durch seine Hand starben am 15. August 2007 sechs Italiener im Alter zwischen 16 und 39 Jahren.
Lebenslang für Giovanni Strangio und hohe Haftstrafen für weitere Mafia-Angeklagte fordert die Staatsanwaltschaft im süditalienischen Locri für die Todesschüsse in Duisburg 2007. Nach den Duisburger Morden an sechs Italienern vor der Pizzeria „Da Bruno“ am 15. August 2007 ging später der Hauptangeklagte Giovanni Strangio der Polizei in Amsterdam ins Netz. Er wurde an die italienische Polizei ausgeliefert.
Erschüttert von der Brutalität, mit der die beiden verfeindeten Mafia-Clans aus der Stadt San Luca vorgingen, war selbst die Staatsanwaltschaft. Man habe jede Grenze an Grausamkeiten überschritten. Wie süditalienische Medien berichten, sei der Kampf, der in den brutalen Morden von Duisburg seinen bisherigen Höhepunkt fand, angeblich aus einem „Karnevalsscherz“ heraus, entstanden. Das erklärte der Angeklagte vor Gericht. Nur, dass in der Folge die Fehde regionale und nationale Grenzen verließ und mit aller Gewalt und ohne Gnade durchgeführt wurde.
Fünf Stunden befasste sich die Staatsanwaltschaft mit den Grausamkeiten, die die Clans sich gegenseitig antaten. Verstrickt sind in diverse Gewalttaten eine Reihe von Familienmitgliedern. Zum Teil werden die Personen noch intensiv gesucht und halten sich schon seit langer Zeit versteckt, berichtete die Anti-Mafia-Polizei.
Staatsanwaltschaft lastet Giovanni Strangio die Hauptschuld an
Begonnen hatte die blutige Schlacht Weihnachten 2006, als Maria Strangio ermordet wurde. Der Nirto-Strangio-Clan schwor Rache und plante minutiös die Ermordung von Familienmitgliedern des Pelle-Vottari-Clans, betonte die Staatsanwaltschaft. Einer der ermordeten Italiener aus der Duisburger Pizzeria wurde verdächtigt, den Mord an Maria Strangio begangen zu haben. Die Angeklagten seien von primitiven Rachegedanken geleitet worden, noch immer gibt es Attentate und Morde, die noch nicht aufgeklärt sind und dem Nirto-Strangio-Clan zugeschrieben werden.
Bei den Duisburger Morden wird Giovanni Strangio die Hauptschuld angelastet. Beweismaterial gebe es ausreichend, sagt die Staatsanwaltschaft. Als Boss habe der Hauptangeklagte auch den Befehl gegeben, nur die Männer zu ermorden, den Frauen aber nichts anzutun.
Alles das, was an Erklärungen und Argumenten für das brutale Verbrechen vom Angeklagten vorgetragen wurde, konnte das Gericht nicht überzeugen. So wurden nicht nur Beweise wie DNA gesammelt, sondern auch Gespräche abgehört, die die Schwestern Angela und Teresa in einem Chat geführt hatten. Auch daraus gehe hervor, dass der 32-jährige Giovanni Strangio als Hauptschuldiger gelten muss.
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