Duisburg. .
Donnerstagabend lieferten sich gewaltbereite Rocker eine Schlägerei. In einer Gaststätte im Duisburger Innenhafen waren schon Teller und Tassen geflogen, als die Polizei anrückte. Etliche der Beteiligten sind dem Milieu der "Hells Angels" zuzuordnen.
Wieder ein massiver Einsatz der Polizei gegen gewaltbereite Rocker: Diesmal am Schauplatz Innenhafen, im Restaurant „Mississippi“. Am vergangenen Donnerstagabend, Christi Himmelfahrt, gegen 21 Uhr, entwickelt sich aus einer Gruppe von 20 bis 30 Männer, die sich in dem Restaurant aufhielten, eine Schlägerei. Die Polizei, die blitzschnell mit Kräften einer Einsatzhundertschaft den Tatort umstellt, stellt fest, dass offenbar niemand verletzt wurde und sie hat keine Hinweise auf „Täter“ oder “Opfer“. Die Beamten nahmen nach Auskunft eines Polizeisprechers von 15 Personen die Personalien auf. Etliche von ihnen seien dem Rocker-Milieu der „Hells Angels“ zuzuordnen.
Für die Polizei kam dieser jüngste Vorfall offenbar nicht überraschend. Denn genau dort, in jenem Restaurant am Innenhafen, begann vor einem Monat (8. Mai) ein Konflikt zwischen den konkurrierenden Rocker-Gangs Bandidos und Hells Angels, der dann am Abend des 8. Mais zu einer gewaltbereiten, feindseligen Konfrontation im Rotlicht-Viertel an der Hochfelder Charlottenstraße eskalierte. Seit diesem Tag, so berichtet Stefan Hausch, Sprecher der Duisburger Polizei, würden beiden verfeindeten Gruppierungen von der Polizei intensiv „in den Fokus“ genommen. Eine Reihe von Orten, die von den Bandidos bzw. den Hells gewissermaßen als „ihre Orte“ reklamiert werden, würden seitdem von der Polizei mehr oder minder diskret beobachtet. Hausch: „Wir wollen denen zu verstehen geben, dass dort, wo sie sich im öffentlichen Raum aufhalten, die Polizei präsent ist.“
Wollten Schläger nur die Polizei aus ihrer Deckung locken?
Somit fand die Schlägerei vom Vatertag im „Mississippi“ am Innenhafen auch unter den Augen der ebenfalls anwesenden Polizei in Zivil statt, die dann blitzschnell die in der Umgebung stationierte Einsatzhundertschaft anrücken ließ. Möglich ist aber auch, dass die „Schlägerei“ von Sympathisanten der Hells Angels mit voller Absicht inszeniert wurde, um die zum Teil versteckten Kräfte der Polizei aus ihrer Deckung zu locken. Sollte dies tatsächlich zutreffen, ließe dies nichts Gutes für den künftigen Verlauf dieses Konfliktes vermuten. Ein Konflikt zwischen Bandidos und Hells Angels, die beide im Duisburger Rotlicht-Viertel präsent sind und dort ihr Geld verdienen; ein Konflikt, der im Oktober 2009 eskalierte, als ein Bandido von einem Mitglied der Hells Angels erschossen wurde.