Duisburg. . Wenn Sie demnächst mal in einem guten Düsseldorfer Restaurant einen dänischen Steinbutt oder einen kanadischen Hummer essen sollten, hat er auf seiner Reise dorthin wahrscheinlich in Duisburg bei der „Deutsche See“ einen Zwischenstopp eingelegt.
Im Gewerbegebiet Am Unkelstein in der Nähe des Innenhafens befindet sich eine Filiale der „Fischmanufaktur“. Aber es reicht auch, wenn Sie im gut sortierten Lebensmittelhandel einen „Fisch im Grillblatt“ gekauft haben, damit mal etwas Abwechslung auf dem Grillrost landet. Auch der stammt vermutlich aus dem Duisburger Lager.
„Wir sind mehr als ein Großhandel, denn wir entwickeln auch Convenience-Produkte. Dazu gibt es am Hauptsitz in Bremerhaven eine eigene Abteilung“, erklärt Pressereferentin Martina Buck. Abnehmer der Produkte sind Gastronomie, Einzelhandel, Schulen, Altersheime.
Tonnenweise Frischfisch kommen nachts aus Bremerhaven
Tonnenweise werden die Fischprodukte nachts aus Bremerhaven angeliefert, kontrolliert und teilweise schon wenige Stunden später wieder auf die Reise zu einem Gastronomiebetrieb zum Beispiel nach Münster transportiert. Innerhalb von 24 Stunden wird frischer Fisch von Bremerhaven bis in den tiefsten deutschen Süden geliefert.
Gemeinsam mit der Filiale der „Deutsche See“ in Dortmund wird in Duisburg das Lager betrieben. Daniel Schneider ist Verkaufsgruppenleiter für die Gastronomie und hat im Lager sein eigenes Reich: Dort finden sich kistenweise Fein- und Edelfische unter einer dicken Eisschicht und warten auf den Weitertransport in die Küchen von Restaurants, in denen man sich ein Stück davon eine Menge kosten lässt. In der Produktpalette finden sich Exoten wie der „Erdbeergrouper“, wildgefangener Lachs, der 20 Minuten nach dem Fang tiefgefroren wurde und eine eigene Auftau-Anleitung für den Koch benötigt.
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"Der Preis bringt dem Tier Wertschätzung entgegen"
„Hier lagert alles, was man nicht in einem Supermarkt findet“, erläutert Daniel Schneider. „In der Regel werden diese Fische in einem Stück verkauft.“ Und wenn hier schon ein „St. Pierre“ aus Frankreich 400 bis 500 Euro koste, dürfe man sich über die Preise in einem Spitzenrestaurant nicht wundern.
„Über einen solchen Preis bringt man dem Tier auch die Wertschätzung entgegen, die es verdient“, lautet sein Credo. „Mir tut jede Forelle leid, die in die Tonne wandert, weil sie vielleicht schlecht geworden ist, denn dafür wurde sie nicht gefangen.“ Privat isst Daniel Schneider Fisch zwar nicht jeden Tag, doch für ihn ist es ein Lebensmittel, das so vielfältig wie kaum ein anderes zubereitet werden kann. Die Frage, wie man bemerkt, ob ein Fisch tatsächlich frisch ist, lässt sich laut Schneider nicht so einfach beantworten. „Es gibt Fische, die überstehen bis zu sechs Tagen, andere Arten haben keine zwei Tage.“