Duisburg. . Wenn Sie demnächst mal in einem guten Düsseldorfer Restaurant einen dänischen Steinbutt oder einen kanadischen Hummer essen sollten, hat er auf seiner Reise dorthin wahrscheinlich in Duisburg bei der „Deutsche See“ einen Zwischenstopp eingelegt.

Im Gewerbegebiet Am Unkelstein in der Nähe des Innenhafens befindet sich eine Filiale der „Fischmanufaktur“. Aber es reicht auch, wenn Sie im gut sortierten Lebensmittelhandel einen „Fisch im Grillblatt“ gekauft haben, damit mal etwas Abwechslung auf dem Grillrost landet. Auch der stammt vermutlich aus dem Duisburger Lager.

„Wir sind mehr als ein Großhandel, denn wir entwickeln auch Convenience-Produkte. Dazu gibt es am Hauptsitz in Bremerhaven eine eigene Abteilung“, erklärt Pressereferentin Martina Buck. Abnehmer der Produkte sind Gastronomie, Einzelhandel, Schulen, Altersheime.

Tonnenweise Frischfisch kommen nachts aus Bremerhaven

Tonnenweise werden die Fischprodukte nachts aus Bremerhaven angeliefert, kontrolliert und teilweise schon wenige Stunden später wieder auf die Reise zu einem Gastronomiebetrieb zum Beispiel nach Münster transportiert. Innerhalb von 24 Stunden wird frischer Fisch von Bremerhaven bis in den tiefsten deutschen Süden geliefert.

Gemeinsam mit der Filiale der „Deutsche See“ in Dortmund wird in Duisburg das Lager betrieben. Daniel ­Schneider ist Verkaufsgruppenleiter für die Gastronomie und hat im Lager sein eigenes Reich: Dort finden sich kistenweise Fein- und Edelfische unter einer dicken Eisschicht und warten auf den Weitertransport in die Küchen von Restaurants, in denen man sich ein Stück davon eine Menge kosten lässt. In der Produktpalette finden sich Exoten wie der „Erdbeergrouper“, wildgefangener Lachs, der 20 Minuten nach dem Fang tiefgefroren wurde und eine eigene Auftau-Anleitung für den Koch benötigt.

Goldener Windbeutel 2011

Foodwatch hat den
Foodwatch hat den "Goldenen Windbeutel" für die dreisteste Werbelüge vergeben.
Auf Platz 1 kam bei der Onlinebefragung die Milch-Schnitte. „Schmeckt leicht. Belastet nicht. Ideal für zwischendurch“, behauptet Hersteller Ferrero. Die Wahrheit jedoch ist laut Foodwatch deutlich schwerer: Die Milchschnitte bestehe zu fast 60 Prozent aus Fett und Zucker, das sei sogar mehr als in Schoko-Sahnetorte.
Auf Platz 1 kam bei der Onlinebefragung die Milch-Schnitte. „Schmeckt leicht. Belastet nicht. Ideal für zwischendurch“, behauptet Hersteller Ferrero. Die Wahrheit jedoch ist laut Foodwatch deutlich schwerer: Die Milchschnitte bestehe zu fast 60 Prozent aus Fett und Zucker, das sei sogar mehr als in Schoko-Sahnetorte.
Auf Platz 2 kommt
Auf Platz 2 kommt "Activia". Danone suggeriere in seiner Werbung, sein probiotischer Joghurt sei so etwas wie ein Wundermittel für die perfekte Verdauung. Doch die Ergebnisse der von Danone viel zitierten Studien seien dünn.
Dahinter wählten die Verbraucher Nimm2. Nach Meinung von Foodwatch suggeriert Hersteller Storck, dass seine Bonbons gesünder sind als andere Süßigkeiten. Doch der zugesetzte künstliche Vitamincocktail könne nichts daran ändern: Nimm2 sei nicht gesünder als andere Bonbons, es bleibe ganz einfach eine Süßigkeit.
Dahinter wählten die Verbraucher Nimm2. Nach Meinung von Foodwatch suggeriert Hersteller Storck, dass seine Bonbons gesünder sind als andere Süßigkeiten. Doch der zugesetzte künstliche Vitamincocktail könne nichts daran ändern: Nimm2 sei nicht gesünder als andere Bonbons, es bleibe ganz einfach eine Süßigkeit.
Auf Rang 4 „Ferdi Fuchs“-Mini-Würstchen. Mit einem Comic-Fuchs locke Stockmeyer die Kinder, die Eltern ködere der Hersteller mit dem Hinweis auf einen „täglichen Beitrag für die gesunde Ernährung“, so Foodwatch. Doch der Salzgehalt sei alles andere als auf die Ernährungsbedürfnisse von Kindern
abgestimmt. 2 Gramm Salz pro 100 Gramm – bei der Ampelkennzeichnung würde das mit einem roten Warnsignal gekennzeichnet.
Auf Rang 4 „Ferdi Fuchs“-Mini-Würstchen. Mit einem Comic-Fuchs locke Stockmeyer die Kinder, die Eltern ködere der Hersteller mit dem Hinweis auf einen „täglichen Beitrag für die gesunde Ernährung“, so Foodwatch. Doch der Salzgehalt sei alles andere als auf die Ernährungsbedürfnisse von Kindern abgestimmt. 2 Gramm Salz pro 100 Gramm – bei der Ampelkennzeichnung würde das mit einem roten Warnsignal gekennzeichnet.
Den 5. Platz belegt das Schlemmertöpfchen Feine Gürkchen. Hersteller Kühne betone in der Werbung die „besten natürlichen Zutaten“, die „erlesenen Kräuter“, so die Verbraucherorganisation. Doch drin stecken Farbstoff und Aromen – modernste Lebensmitteltechnologie also.
Den 5. Platz belegt das Schlemmertöpfchen Feine Gürkchen. Hersteller Kühne betone in der Werbung die „besten natürlichen Zutaten“, die „erlesenen Kräuter“, so die Verbraucherorganisation. Doch drin stecken Farbstoff und Aromen – modernste Lebensmitteltechnologie also.
Bei der ersten Wahl zum Goldenen Windbeutel 2009 hatte der Konzern Danone für seinen
Trinkjoghurt Actimel den „Preis“ gewonnen, weil der laut Foodwatch nicht vor Erkältungen schützen könne...
Bei der ersten Wahl zum Goldenen Windbeutel 2009 hatte der Konzern Danone für seinen Trinkjoghurt Actimel den „Preis“ gewonnen, weil der laut Foodwatch nicht vor Erkältungen schützen könne...
Als Foodwatch-Aktivisten den Preis vor der Firmenzentrale in Haar bei München überreichen
wollten, war Danone jedoch nach Angaben der Organisation nicht zu sprechen.
Als Foodwatch-Aktivisten den Preis vor der Firmenzentrale in Haar bei München überreichen wollten, war Danone jedoch nach Angaben der Organisation nicht zu sprechen.
2010 kürten die Verbraucher den überzuckerten Monte Drink der Molkerei Zott zur
2010 kürten die Verbraucher den überzuckerten Monte Drink der Molkerei Zott zur "dreistesten Werbelüge des Jahres". Mehr als 80.000 Menschen hatten sich laut Foodwatch bei der Online-Wahl beteiligt.
Doch auch Zott habe die Annahme des „Goldenen Windbeutel“ verweigert Foodwatch-
Aktivisten am Firmensitz im bayerischen Mertingen laut der Organisation nicht für ein Gespräch zur Verfügung gestanden.
Doch auch Zott habe die Annahme des „Goldenen Windbeutel“ verweigert Foodwatch- Aktivisten am Firmensitz im bayerischen Mertingen laut der Organisation nicht für ein Gespräch zur Verfügung gestanden.
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"Der Preis bringt dem Tier Wertschätzung entgegen"

„Hier lagert alles, was man nicht in einem Supermarkt findet“, erläutert Daniel ­Schneider. „In der Regel werden diese Fische in einem Stück verkauft.“ Und wenn hier schon ein „St. Pierre“ aus Frankreich 400 bis 500 Euro koste, dürfe man sich über die Preise in einem Spitzenrestaurant nicht wundern.

„Über einen solchen Preis bringt man dem Tier auch die Wertschätzung entgegen, die es verdient“, lautet sein Credo. „Mir tut jede Forelle leid, die in die Tonne wandert, weil sie vielleicht schlecht geworden ist, denn dafür wurde sie nicht gefangen.“ Privat isst Daniel Schneider Fisch zwar nicht jeden Tag, doch für ihn ist es ein Lebensmittel, das so vielfältig wie kaum ein anderes zubereitet werden kann. Die Frage, wie man bemerkt, ob ein Fisch tatsächlich frisch ist, lässt sich laut Schneider nicht so einfach beantworten. „Es gibt Fische, die überstehen bis zu sechs Tagen, andere Arten haben keine zwei Tage.“