Mündelheim. .
Früher noch ein wichtiger Speisefisch, ist der Maifisch heutzutage im Rhein fast ausgestorben.
Im Rahmen des EU-LIFE-Projekts „Wiederansiedlung des Maifischs im Rheinsystem“ setzten gestern 30 Schüler der Klasse 8a des Krefelder Gymnasiums Fabritianum mit ihrem Biologie-lehrer, Dr. Peter Beeck, ca. 10.000 Maifischlarven im Rhein aus.
Der Maifisch ist ein so genannter Wanderfisch und gehört zu der Familie der Heringe. Seinen Namen hat er von der im Mai liegenden Laichzeit, zu welcher er aus dem Meer heraus die Flüsse hinaufwandert. Noch vor 100 Jahren war der Maifisch im Rheinsystem weit verbreitet, doch Umweltverschmutzung, Überfischung und der Ausbau des Flusses führten dazu, dass heute nur noch Einzelexemplare im Rhein zu finden sind.
Daher wurde 2007 das EU-Projekt unter der Trägerschaft des „Landesamt für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz NRW“ ins Leben gerufen. Nachdem die Gewässergüte des Rheins als unbedenklich befunden wurde, begann 2008 die Wiederansiedlung des Maifischs. Die Maifischlarven werden zuvor in einem Färbebad markiert, um sie nach Jahren wiedererkennen zu können. Mittlerweile ist das Wasser so sauber, dass Fische aus dem Rhein wieder gegessen werden können.
Am gestrigen Tag wurde das Projekt von „Wasserlauf - Stiftung für Gewässerschutz & Wanderfische NRW“ begleitet. Neben der Krefelder Schulklasse sollten noch Kinder des „Rheinischen Fischereiverbands von 1880 e.V.“ bei der Auswilderung der Fische helfen. Leider führte die kurzfristige Anlieferung der Maifischlarven aus Frankreich dazu, dass sie keine rechtzeitige Schulbefreiung erhielten.
Die Schulklasse des Gymnasiums Fabritianum hatte sich zuvor im Biologieunterricht ausführlich mit dem Maifisch beschäftigt. Nebenbei nimmt sie mit dem Maifischprojekt, welches sie „Alles f(r)isch“ nennt, noch an einem landesweiten Schulwettbewerb „Schulen ans Wasser“ teil.
Ein paar Rotaugen wurden mit Hilfe des Fischereiverbands aus dem Wasser geholt und werden nun im schuleigenen Aquarium umsorgt.
Emma Krebbers, Jill Kohn und Pia Bossems (14), Schülerinnen des Gymnasiums, bezeichnen das Projekt als sehr sinnvoll, „denn wir Menschen sind Schuld daran, dass die Maifische hier nicht mehr leben und deswegen können wir ihnen dabei helfen, sich wieder im Rhein zu integrieren.“