Duisburg. .

Der Großhochofen Schwelgern 2 wird „neu zugestellt“ und damit fit gemacht für die nächsten 20 Jahre. Und das Grobblechwerk in Hüttenheim wird auf den neuesten Stand gebracht.

Unterm Strich investiert Thyssen-Krupp Steel in nächster Zukunft runde 500 Mio Euro in den Standort Duisburg.

Diese Zusage gehört zum Paket der Vereinbarungen zwischen Konzernspitze und Arbeiternehmervertretern im Zuge der Neuausrichtung von Thyssen-Krupp. Es habe in den vergangenen Jahren einen Investitionsstau bei den deutschen Werken gegeben, erklärte Gesamtbetriebsratschef Willi Segerath gestern am Rande der Betriebsräte-Konferenz in der Mercatorhalle.

Milliarden hat das Unternehmen in den letzten Jahren in Brasilien und im US-Staat Alabama in neue Werke investiert, ein Minus von knapp 700 Mio Euro sei das aktuelle Resultat der Hinwendung zur Neuen Welt. Die deutsche Stahlsparte hingegen sei mit einem Gewinn von 558 Mio Euro Musterknabe im Konzern und zudem Klassenbester im Vergleich zur Konkurrenz – gute Argumente für kräftige Investitionen in der Heimat. Segerath: „Da legen wir Wert drauf.“

Wert haben die Arbeitnehmervertreter auch darauf gelegt, beim Konzernumbau mehr als nur ein Wörtchen mitzureden. Klare und wichtigste Forderung, die durchgesetzt wurde: keine betriebsbedingten Kündigungen. Und wenn es darum geht, Unternehmen zu veräußern, geht das nur mit dem Einverständnis von Betriebsräten und der IG Metall.

Im Innern des Hochofens

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    Das wird der Fall sein, wenn die Tailored Blanks-Fertigung in neue Hände kommt. 299 Mitarbeiter wären davon in Hüttenheim betroffen. Den Arbeitnehmervertretern wurde zugesichert, den nachweislich besten neuen Eigentümer zu finden und Betriebsräte und Gewerkschafter in die Entscheidungsfindung einzubinden. Segerath: „Erforderliche Abstimmungs- und Einigungsprozesse sollen einvernehmlich getroffen werden.“ Potenzielle Erwerber müssten „verbindliche Aussagen zur Zukunft der Standorte und Arbeitsplätze“ machen.

    Die Verhandlungen mit der Konzernspitze unter dem neuen Vorstandsvorsitzenden Heinrich Hiesinger seien durchaus hart gewesen, so Segeraths Erfahrung mit dem „Neuen“. Aus Arbeitnehmersicht sei die hohe Verschuldung aber nicht zu übersehen gewesen, und Hiesinger habe „schnell ein Ohr gehabt für die Mitbestimmung“. Man habe letztlich „gemeinsam erkannt, dass wir etwas tun müssen.“