Duisburg. . Die Stahlbiker aus Duisburg-Beeck bereiten sich auf den Auftakt ihrer Motorradsaison vor. Von ihrem Vereinsheim in Duisburg geht es in die Eifel. Die meisten Mitglieder arbeiten bei der Thyssen-Stahl AG.
Sie knattern und sie brummen. Für ihre Fahrer sind sie der Schlüssel zur Freiheit - Motorräder. „Kilometer um Kilometer den Wind im Gesicht spüren, Kurve um Kurve ,das Gefühl’ genießen“, versucht Axel Föll seine Leidenschaft fürs Motorradfahren zu beschreiben.
Das Gefühl - es sei nicht so einfach zu beschreiben. „Man muss sich selber mal auf den Bock gesetzt haben und gefahren sein, um es zu verstehen“, sagt Föll, der sich gerade mit seinen Kollegen des „Stahlbiker e.V.“ auf den ersten Wochenendausflug der Saison vorbereitet.
Die Stahlbiker sind ein bunter Haufen lustiger Duisburger, von denen die meisten bei der Thyssen-Stahl AG arbeiten. Aber bevor die PS-Monster auf die Piste rollen können, muss zunächst noch Hand angelegt werden in der vereinseigenen Werkstatt an der Hoffschen Straße in Beeck. Bremsen und Bremsbeläge werden kontrolliert, die Maschinen auf eventuelle Verschleißerscheinungen getestet. Der harte und lange Winter hat seine Spuren hinterlassen. Nicht nur auf dem Asphalt, sondern auch an den Krädern.
Sicherheit geht vor
So muss beispielsweise Adnan Erten, Betriebselektriker bei Thyssen und passionierter Stahlbiker, Minuten vor der Abfahrt noch ein Leck am Kühlungssystem seines Zweirads reparieren. „Sicherheit geht vor. Das ist die erste Regel bei uns“, sagt Axel Föll.
Der Industriemeister verweist auf die vielen Sicherheitsvorschriften, die auch im Vereinslokal, neben zahlreichen Bildern von Ausflügen, aushängen. Auch ein mahnendes Beispiel einer jungen Motorradfahrerin, die nicht in der passenden Kleidung gefahren und gestürzt ist, und sich Verbrennungen und Schürfwunden am ganzen Körper zugezogen hat, ist an die Wand genagelt. „Wir haben sogar einen Mitarbeiter des Safety-First-Teams, Anbieter für Sicherheitstrainings, in unseren Reihen, der regelmäßig Fahrtrainings und Erste-Hilfe-Kurse anbietet“, sagt Föll stolz.
Wie wichtig die Sicherheitsvorkehrungen sind, zeigt auch der Verkehrsbericht der Polizei. Zwar ist die Zahl der tödlich verunglückten oder schwer verletzten Motorradfahrer in Duisburg seit 2006 von 75 Fällen auf 50 Fälle 2010, deutlich zurückgegangen. Dennoch dürfe man die Gefahren keinesfalls unterschätzen. Aber nicht allein voll funktionsfähige Motorräder und angemessene Kleidung sind wichtig, um unfallfrei durch die Saison zu fahren. „Angemessenes Fahrverhalten ist das A und O. Wir fahren stets bei moderatem Tempo. Schließlich wollen wir uns ja nicht stressen, sondern die Landschaft genießen. Jeder passt auf seinen Hintermann auf. Niemand überholt den Anderen“ erklärt Föll seinen Vereinskollegen noch einmal vor der Abfahrt in die Eifel die Spielregeln. Diese nicken zufrieden und warten sehnsüchtig auf das Startsignal.
Axel Föll schwingt sich auf seine Maschine und dann ist es endlich so weit. Helme aufgesetzt, Motoren angelassen und ausgeschwärmt. 30 Motorräder in den verschiedensten Gewichts- und PS-Klassen verlassen das Vereinsgelände, rattern und brummen im Chor.