Duisburg. . Masern hat in Duisburg zurzeit niemand - doch die Gefahr, dass sich eine Epidemie wie 2006 wiederholt, besteht weiterhin. Damals waren 600 Menschen erkrankt. Die Impfrate ist gestiegen. Noch immer fehlt aber oft die wichtige Zweit-Impfung.
Kein einziger Fall von Masern ist aktuell in Duisburg bekannt. Das sah vor fünf Jahren ganz anders aus. Bei der Masernepidemie 2006 waren in Duisburg über 600 Menschen betroffen.
Dabei handelte es sich aber nicht typischerweise um Kleinkinder, sondern um ältere Kinder und Jugendliche, die nicht geimpft waren. Außerdem waren viele Säuglinge erkrankt, die noch nicht geimpft werden konnten. Zwei Todesfälle waren zu beklagen. Dazu gehörte ein kleiner Junge im Alter von drei Jahren, der sich wegen eines Immundefekts nicht impfen lassen konnte und deshalb an einer Gehirnentzündung starb.
Quote der Zweit-Impfung zu niedrig
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Eine 100-prozentige Durchimpfungsrate ist weiterhin Wunschdenken. Immerhin stieg die Quote in Duisburg seit 2006 kontinuierlich von damals 94,9 Prozent auf 98 Prozent in 2009 - zumindest für die Erst-Impfung. Bei der Zweit-Impfung, die für einen dauerhaften und vollständigen Schutz notwendig ist, liegen die Zahlen nach Angaben des Gesundheitsministeriums auf einem deutlich schlechteren Niveau: 2006 bei 83,8 Prozent, 2009 bei 92,7 Prozent.
Die Statistik resultiert aus den Schuleingangsuntersuchungen. Zwar werde es etliche Schüler geben, deren Impfschutz anlässlich dieser Untersuchung vervollständigt wird, so Serap Celen, Ministeriums-Sprecherin, aber es würden Lücken bleiben, die sich summieren, „so dass es immer wieder zu kleineren oder größeren regionalen Ausbrüchen kommen kann“. Erst wenn auch bei der Zweit-Impfung eine Quote von 95 Prozent erreicht sei, gebe es eine Gewähr dafür, dass es höchstens bei Einzelfällen bleibt.
Dreifach-Impfung gegen Masern, Mumps, Röteln
Üblicherweise wird rund um den ersten Geburtstag eine Dreifach-Kombination geimpft: gegen Masern, Mumps und Röteln. Die zweite Impfung erfolgt ein Jahr später. Die Ständige Impfkommission empfiehlt inzwischen, auch Jugendliche oder Erwachsene zu impfen, wenn wegen eines fehlenden Impfbuches nicht klar ist, ob ein Schutz besteht.
Das Hauptargument für den Impfschutz ist neben der Gefahr, selbst zu erkranken, die Gefährdung jener, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können. Der Fall des Dreijährigen zeigt, dass diese Sorge nicht unbegründet ist.