Bisher sind Stadtverwaltung und Bezirksvertretung Meiderich/Beeck im Einzelfall da­gegen vorgegangen, dass in zentralen Lagen das normale Einzelhandelsangebot verkümmert ...

... und sich stattdessen Wettstuben und Spielhallen breit machen und sich größere Betriebe dieser Branche auch in Gewerbegebieten niederlassen. Jetzt soll das Problem stadtweit einheitlich angegangen werden.

Meiderichs Bezirksamtsleiter Ralph Cervik sprach von einer Art „Fruchtfolge“, die sich da ergibt: Internetcafes, Wettbüros und Spielhallen verdrängen, weil sie höhere Mieten zahlen können, den etablierten Mix aus Einzelhandel, Dienstleistern und Gastronomie aus Ortsteilzentren. Ihre teils aggressive Werbung und verdunkelte Schaufenster lassen diese Zentren immer mehr in Schieflage geraten. Anwohner werden durch lange Öffnungszeiten und erhöhten Zu- und Abfahrtsverkehr so sehr gestört, dass auch die Wohnhäuser in den Abwärtstrend hineingezogen werden.

Bislang hat die Stadt im Einzelfall darauf reagiert. So wurde im Frühjahr ein Bebauungsplan auf den Weg gebracht, der diese Entwicklung am Marktplatz in Beeck sowie beiderseits der Friedrich-Ebert-Straße verhindern soll. Jetzt wurde ein solcher Bebauungsplan auch für das Umfeld der Sankt-Laurentius-Kirche in Beeck gestartet, ferner eine Änderung des Bebauungsplanes für den Bereich Prinz-Friedrich-Karl-Straße dort. Da auch das Umfeld des Meidericher Bahn­hofs bedroht ist, wurde schon 2009 ein Bebauungsplan gestartet und jüngst eine Veränderungssperre bis zu seiner Wirksamkeit erarbeitet.

Und damit Geschäfte und Dienstleister, die sich in zentralen Lagen wie Beeck nicht mehr halten können, solchen Zentren nicht auch noch vom Gewerbegebiet Stepelsche Straße in Beeckerwerth aus zusätzlich das Leben schwer machen, soll eine Änderung des dortigen Bebauungsplans ihre Ansiedlung unmöglich machen.

Weil aber Betreiber solcher „Zockerbuden“ die Stadt vor den Verwaltungsgerichten bei Einzelentscheidungen vor­führen können, soll jetzt ein stadtweites Konzept einheitliche Maßstäbe liefern.