Duisburg. . Weil der Verkauf des Theaters am Marientor zu einer Pannenserie geriet, zog nun der DBV-Aufsichtsrat die Reißleine: Geschäftsführerin Marianne Wolf-Kröger wurde von allen Aufgaben entbunden. Damit ist auch der Verkauf des Theaters vorerst vom Tisch.
Für Marianne Wolf-Kröger, die in Personalunion Vorstandsmitglied der Gebag und Geschäftsführerin ihrer Tochter DBV ist, müssen die letzten Tage wie eine Achterbahnfahrt gewesen sein.
Da verkündete sie nach Informationen der NRZ im Aufsichtsrat der Gebag am Donnerstag, dass die Kosten für den „Schuhkarton“ auf der Küppersmühle um fünf Millionen auf mittlerweile 53 Millionen Euro steigen werden. In der gleichen Aufsichtsratssitzung bekam sie dem Vernehmen nach als Dankeschön für ihre Leistung als Gebag-Vorstandsmitglied eine Erhöhung ihrer Bezüge um 30.000 Euro pro Jahr bewilligt.
Einen Tag später tagte der Aufsichtsrat der Gebag-Tochter DBV. Der entschied einstimmig bei zwei Enthaltungen, so heißt es, dass Marianne Wolf-Kröger ab sofort von ihrer Aufgabe, das „Theater am Marientor“ zu verkaufen, entbunden ist.
Pleiten, Pech und Pannen beim Verkaufs-Projekt
Desweiteren forderte der DBV-Aufsichtsrat, laut NRZ-Informationen ebenfalls einstimmig bei fünf Enthaltungen, den Aufsichtsrat der Gebag auf, Wolf-Kröger von ihren Aufgaben als Geschäftsführerin der DBV zu entbinden. Als Gründe wurden ein „massiv gestörtes“ Vertrauensverhältnis und Zweifel an den Fähigkeiten der Geschäftsführerin genannt.
Damit ist der Verkauf des „Theaters am Marientor“ erst einmal vom Tisch. Der hatte sich in der Vergangenheit immer mehr zu einer Serie von Pleiten, Pech und Pannen entwickelt. Immer wieder waren im Aufsichtsrat Stimmen laut geworden, die an der pekuniären Potenz des potenziellen Käufers, Wohn- und Gewerbeimmobilien Sachsen, gezweifelt hatten. Aber erst Anfang des Jahres hatte auch Marianne Wolf-Kröger Finanzierungsschwierigkeiten gegenüber dem Aufsichtsrat eingeräumt.