Rheinhausen. .

Der Ärger um das neue Hallenbad am Toeppersee geht weiter. Was sich langsam als größte Schwierigkeit heraus kristallisiert, sind die beiden getrennten Becken. Denn das große Sportbecken samt Sprungturm werden die Bürger allenfalls am Wochenende nutzen dürfen.

Werktags werden sie sich wohl mit dem kleinen Bürgerbecken zufrieden geben müssen. Und wie berichtet, bleibt der Badespaß in dem 15 mal 20 Meter großen Bassin, in dem noch ein Kinderbereich abgetrennt wird, schnell auf der Strecke. Sobald es voller wird, kann mangels Platz nicht mehr von Schwimmen, sondern höchstens noch von Planschen die Rede sein. Alle Bürger, die regulären Eintritt bezahlen, müssen sich im kleinen Becken tummeln.

Akut wird das Problem nach den Ferien. Denn dann stehen erstmals die Schulen und Vereine auf der Matte. Bislang gab es die Hoffnung, dass Bürger auch das doppelt so große Sportbecken nutzen können, wenn es nicht belegt ist. Doch wie sich jetzt herausstellt, wird das wohl nie der Fall sein.

Das Sportbecken ist montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr für den Schul- und Vereinssport geblockt, teilt die Stadt auf Nachfrage mit. Bürgern steht das Bad ohnehin nur von 10 bis 19.30 Uhr offen.

In den Ferien und am Wochenende können Bürger das gesamte Bad nutzen — sofern genug Schwimmmeister im Dienst sind, um beide Becken freizugeben. Genau das war wie berichtet zuletzt aber häufig nicht der Fall.

Besucherzahlen sind eine
herbe Enttäuschung

Jetzt fragen sich viele der regelmäßigen Badegäste, ob sich der Besuch überhaupt lohnt. Einige haben bereits vom neuen und eng besetzten Belegungsplan gehört — und ergreifen die Flucht in die Nachbarstädte.

Die Bezirkspolitik muss sich jetzt die Frage gefallen lassen, ob das von ihr geforderte und beschlossene Konzept der Zwei-Becken-Lösung nicht das falsche war. Bislang lassen auch die Besucherzahlen deutlich zu wünschen übrig.

Zwar hören sich die Zahlen von 2451 Badegästen in den letzten Juliwochen und bislang 3464 im August nicht schlecht an. Doch im Schnitt sind das pro Tag nur 220 Besucher. Auf das Jahr hochgerechnet ergibt das ohne Rücksicht auf Feiertage und Schließung wegen Grundreinigung eine Besucherzahl von 68 640. Angestrebt hatte Duisburg-Sport im aktuellen Wirtschaftsplan 80 000 Besucher. Zum Vergleich: Das alte Hallenbad an der Schwarzenberger Straße zählte im Jahr 2008 schon 79 000 Badegäste, das Bad in Wanheim 74 300, in Neudorf 118 500 und ins Kombibad Homberg kamen 135 500 Besucher.

Ob sich beim neuen Hallenbad am Toeppersee von einem Fehlstart sprechen lässt, richtet sich nach der Erwartungshaltung. Dafür, dass die Anlage aber erst kürzlich eröffnet hat, die Neugier noch groß sein sollte und in den Ferien viele Jugendliche erwartet wurden, lassen sich die Zahlen mindestens als eine herbe Enttäuschung bezeichnen.