Duisburg. .

Die Stadt präsentiert sich diese Woche auf zwei internationalen Messen: Auf der Immobilienmesse „Mipim“ in Cannes stellt OB Sauerland die Pläne für das Mercator-Quartier vor, auf der ITB in Berlin bewirbt die DMG touristische Angebote in Duisburg.

Projektvorstellung für die Neubebauung des Mercator-Quartiers in Duisburg am 3. März: Martin Linne (Amtsleiter Stadtentwicklung), Adolf Sauerland, Joachim Bath (Architekt Gerwiers & Pudewill) und Uwe Rohde (Geschäftsführer Immobilien Management Duisburg). Foto: Lars Fröhlich / WAZ FotoPool
Projektvorstellung für die Neubebauung des Mercator-Quartiers in Duisburg am 3. März: Martin Linne (Amtsleiter Stadtentwicklung), Adolf Sauerland, Joachim Bath (Architekt Gerwiers & Pudewill) und Uwe Rohde (Geschäftsführer Immobilien Management Duisburg). Foto: Lars Fröhlich / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool

Duisburg packt die Koffer, füllt die Infotaschen und steckt den Terminkalender ein: Die Stadt präsentiert sich in der Woche gleich auf zwei internationalen Messen zum Schaulaufen und zur Kontaktpflege – in Berlin auf der Internationalen Tourismusmesse ITB und im südfranzösischen Cannes auf Europas größten Investorentreff, der Immobilienmesse Mipim.

Mit Knüllern wie das „Freiheit“-Gelände wird Duisburg in Cannes diesmal nicht aufwarten, mit vergleichsweise kleinem Tross reist man daher an die Mittelmeerküste und zeigt sich ab Dienstag an der legendären Croisette, auf der ansonsten Film-Stars und -Sternchen flanieren. Zu dritt ist die Wirtschaftsförderungsgesellschaft GfW um Ralf Meurer vor Ort. Vertreter der Bahn-Immobilientochter Aurelis sowie von der Unternehmensgruppe Hellmich reisen an. Am gemeinsamen Messestand unter den NRW-Landesfarben stellt Oberbürgermeister Adolf Sauerland am Mittwoch der internationalen die Pläne für das Mercator-Quartier in der Innenstadt vor, für das am Donnerstag der Städtebau-Wettbewerbsieger gekürt wurde (wir berichteten).

Mangel an Büroflächen

Auf Europas größter Messe für Immobilien & Investoren und Ideen wird es nicht um konkrete Kaufabschlüsse und Millionendeals für Duisburgs Stadtplanung gehen. „Auf der Mipim redet man nicht über einzelne Parzellen, sondern über das große Ganze. Da kommen die Entscheider, nicht die Projektmitarbeiter. Man braucht nicht viel Prospektmaterial. Die Visitenkarten sind wichtiger“, so GfW-Chef Meurer, der auf der Messe vor allem auch Investoren dafür interessieren will, Duisburgs Mangel an Büroflächen – den Bedarf beziffert der Wirtschaftsförderer für die kommenden Jahre mit bis zu 50.000 qm Neubaufläche jährlich – mit Baugeld zu beheben.

Wo andere klotzen und Jachten für ihre Präsentationen und Pressekonferenzen mieten, gibt sich Duisburg kostenbewusst und „klein, aber fein“. Jeden Messetag von Dienstag bis Freitag lädt die Stadt ins „Café de l’Horloge“ nahe den Markthallen und informiert bei Milchkaffee und Croissants über den Standort Duisburg, über Innenstadtvorhaben, Seniorenwohnparks oder Bauflächen am Hauptbahnhof. Schon Tradition ist das Boule-Turnier (die „fête provençale“), zu der die Wirtschaftsförderung am vorletzten Messetag an den Strand des beschaulichen Nachbardorfs Théoule-sur-Mer“ einlädt.

Innenhafen und Industriekultur, Zoo und Flusskreuzfahrten

In Berlin tummelt sich derweil zeitgleich Duisburg Marketing (DMG) und rührt die Tourismus-Werbetrommel für Duisburg. Dies wie in Cannes unter dem kostengünstigen Dach des NRW-Standes. Das Prospektmaterial ist längst in der Hauptstadt, das für Duisburgs Pfunde über Innenhafen, Industriekultur, Zoo und Casino oder Legoland wirbt.

Weiterer Schwerpunkt wird die Innenstadt sein, die nicht zuletzt mit den Forum den Tourismusfaktor Einkaufen bewerben soll. „Wir müssen nach dem Kulturhauptstadtjahr 2010 am Ball bleiben“, betont DMG-Chef Uwe Gerste, der sich die Messetage mit Terminen vollgepackt hat, um Veranstalter und Tourismusanbieter ins Boot zu holen. Buchstäblich: Denn das Stadtmarketing hat sich das Thema Flusskreuzfahrten vorgenommen und will Duisburg an dem boomenden Markt stärker teilhaben lassen. Mit dem Duisburger Atlantik Seereisendienst gibt es bislang nur einen Anbieter, der sein Flussfahrtschiff vom Hafen aus nach Antwerpen, Brüssel und Amsterdam schippern lässt.