Noro-Viren und Schweinegrippe an Kindergärten in Duisburg
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Duisburg. . In Duisburg herrscht gerade vor allem bei Kindern eine neue Virus-Welle vor. Neben Rota,- Noro- und Influenza-Viren ist nun auch die Schweinegrippe in einer Kita aufgetreten. Der Kinderartzt Ralf Kownatzki warnt jedoch vor unangebrachter Panik.
Es ist ein Alptraum für alle Eltern: Das Kind hat sich schon wieder einen schlimmen Virus eingefangen. Jetzt bedroht auch noch die Schweinegrippe das harmonische Familienleben. Viruserkrankungen haben in Kindertagesstätten derzeit Hochkonjunktur. Allein in diesem Jahr wurden bereits mehr als 4400 Fälle von Noro-Virus-Erkrankungen in NRW gemeldet. 181 Krankheitsfälle traten in Duisburg auf. „Wie hoch die Dunkelziffer ist, bleibt schwer abzuschätzen“, erklärt Ulrich van Treeck von der Landesmeldestelle Liga NRW. Nicht jede Magen-Darm-Erkrankung werde automatisch auf den Viruserreger getestet. Diese Zahlen seien daher nur Indizien für die Schwere der Viruswelle.
Neue Magen-Darm-Welle
In Duisburg sind derzeit viele Kinder krank, Arztpraxen sind voll und auch wer bereits krank war, ist nicht geschützt. „Im Moment herrscht eine neue Magen-Darm-Welle vor. Die Immunität ist bei dieser Erkrankung nicht gegeben, da es zahlreiche verschiedene Virenstämme gibt mit denen man sich anstecken kann“, erklärt Kinderarzt Ralf Kownatzki. Frank Naundorf von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein weiß, warum gerade jetzt viele Kinder mit hohem Fieber das Bett hüten müssen: „Im Winter halten wir uns in geschlossenen Räumen auf und die Viren übertragen sich schneller.“ Zudem seien die Schleimhäute wegen der trockenen Heizungsluft empfänglicher für Viren.
Nicht schlimmer als im letzten Jahr
Schlimmer als im letzten Jahr sei die derzeitige Viruswelle jedoch nicht, so van Treeck. 2010 habe es mit 8518 Noro-Erkrankungen in NRW doppelt so viele gemeldete Fälle gegeben, wie im gleichen Zeitraum dieses Jahres. 268 Erkrankungen seien davon in Duisburg aufgetreten. Anja Huntgeburth, die Pressesprecherin der Stadtverwaltung, teilt die Einschätzung, dass es in dieser Saison keine „bahnbrechenden“ Anzahlen von Viruserkrankungen gebe. Obwohl neben den Rota-, Noro- und Influenza-Viren nun auch die Schweinegrippe in einer Kindertageseinrichtung aufgetreten sei, sollten die Eltern nicht beunruhigt sein. Auch Kinderarzt Kownatzki warnt vor falscher Panik: „Die Schweinegrippe verläuft insgesamt wesentlich milder als die saisonale Grippe“. Nur bei Schwangeren und vorbelasteten Kindern rät er zur Vorsicht.
In den nächsten Wochen müssten Eltern kleiner Kinder jedoch noch einiges durchmachen: „Sechs Wochen werden wir wohl noch warten müssen, bevor die Viruswellen vorüber sind“, meint er und fügt hinzu: „Es kann noch was kommen.“
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