Duisburg. . Im Grenzgebiet zwischen Duisburg und Mülheim wird neu geplant. Im “Haus Hartenfels“ sollen nach dem Willen des Investors Licon Eigentumswohnungen entstehen. Brisant: Ex-Manager der Firma gerieten in den Fokus von Ermittlungen wegen Veruntreuung.
Wenn in einer ausgesprochenen Randlage Duisburgs neu geplant wird, hat das für einige Mülheimer zentrale Bedeutung. Es geht um „Haus Hartenfels“ im Grenzgebiet beider Städte. Hotelpläne hat es für das früherer Klöckner-Schloss mitten im Wald vor Jahren schon einmal gegeben, nun sind – nicht zum ersten Mal – noble Eigentumswohnungen geplant. Was die Mülheimer Nachbarn befürchten, ist vor allem Verkehr. Wohlgemerkt: Es geht um zunächst 19 Wohneinheiten. Aber aus Anliegerkreisen und Politik ist bereits Unmut über die Pläne für das seit Jahren ungenutzte Unternehmer-Märchenschloss zu vernehmen.
Auch der neue Investor macht momentan mächtig von sich reden. Im Herbst letzten Jahres etwa wurde im ansonsten eher beschaulichen Hamm-Pelkum im Rahmen einer Razzia ein Reihenhaus durchsucht. Weitere Durchsuchungen gab es nach Medienberichten in Leipzig, Düsseldorf, Köln, Essen, Hamburg, Wiesbaden und zudem in Bayern.
Ex-Licon-Manager im Visier der Ermittler
Im Visier der Fahnder stehen Ex-Manager der Leipziger Immobilienfirma Licon. Genau die wiederum versucht derzeit, „Haus Hartenfels“ zu vermarkten. Ihnen wird vorgeworfen, sich aus der Firmenkasse bedient zu haben, dem Vernehmen nach geht es um fünf Millionen Euro.
Dessen ungeachtet preist Licon das ab 1911 errichtete frühere Klöckner-Domizil als „eines der reizvollsten Ensembles der Region“ an. Im edlen Ambiente des denkmalgeschützten Gebäudes sind Wohnungen unterschiedlicher Größe und unterschiedlichen Zuschnitts vorgesehen, die kleinste 97, die größte 263 Quadratmeter groß und alle samt edel ausgestattet. Mit dem Umbau will man Ende 2011 fertig sein. Das Kaufangebot richtet sich an Kapitalanleger wie auch an Eigennutzer mit einem besonderen Geschmack.
Klare Formen und viel Glas
Angedacht ist zudem, auf dem sechs Hektar großen Park- und Waldgrundstück an der höchsten Stelle des Duisburger Stadtgebietes weitere Wohnbauten zu errichten. Bilder in einem Verkaufsprospekt zeigen sehr moderne Bauten mit klaren Formen und viel Glas im Umfeld der historischen Gebäude.