Beim Karneval in Duisburg werden nach Loveparade-Drama Besucher genau gezählt
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Duisburg. . Das Sicherheitskonzept für den Rosenmontagszug in Duisburg steht. Teurer wird es für die Veranstalter wegen zusätzlich nötig gewordener Ordner. Nach dem Loveparade-Drama werden nun auch die Besucherzahlen genauer gemessen - erstmals per Fotografie.
„Die Erleichterung ist riesig“, beschreibt Bodo Malsch, Vorsitzender des Hauptausschusses Duisburger Karneval, seine Gefühle. Nicht weniger als die Insolvenz drohte dem HDK, wäre der Rosenmontagszug tatsächlich abgesagt worden. Verträge mit 15 Kapellen aus Belgien und den Niederlanden sind seit einem Jahr fest, THW und DRK wollen für ihre Leistungen teils vorab Honorar, „das hätten wir nicht wiederholen können“.
Das Sicherheitskonzept steht, der Zuch kütt, „aber über einzelne Punkte und deren Sinnhaftigkeit werden wir vor dem nächsten Jahr sicher noch reden müssen“, sagt Malsch. Immerhin: Die Kosten für das neue Konzept halten sich - abgesehen von den Ordnern - in Grenzen. Angeschafft wurden 150 zusätzliche Warnwesten, Funkgeräte - und jeder Wagen ist künftig mit einem Megaphon gesegnet, über das die umstehenden Narren informiert werden könnten.
Vier Ordner um jeden Wagen
Als größte Gefahr sieht Hans Eck von der KG Südstern Serm die Ordner selbst. „Unsere Fahrer sind sauer, weil jetzt jeweils vier so nah neben dem Trecker laufen. Den einzigen Unfall hatten wir bislang mit den Wagenengeln selbst.“ Trotzdem ist er zuversichtlich und erleichtert, dass die Genehmigung da ist.
Zugleiter Thomas Erlacher hat vier harte Wochen hinter sich - das Sicherheitskonzept zu erstellen war für den Feuerwehrmann ein Vollzeitjob. Er zweifelt zwar auch an mancher Sinnhaftigkeit, nimmt die Stadt aber in Schutz, schließlich habe es von der Bezirksregierung keine Leitlinien gegeben. Und: „Man kann so eine Veranstaltung nicht zu 100 Prozent absichern.“
Rauch- und Alkoholverbot für alle Aktiven
Aufräumen will Malsch künftig mit den „wüsten Schätzungen“ zum Thema Zugbesucher. Zwar habe sich auch der HDK über Schlagzeilen mit 250.000 Narren gefreut, realistisch sei aber schon 100.000 hoch gegriffen. Dieses Jahr soll erstmals eine Erhebung per Fotografie stattfinden.
Duisburger Karneval
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Die Teilnehmerzahlen stressen auch Stefan Hambücker von den Pilssuchern. Weil in Neumühl offiziell von 20.000 Besuchern ausgegangen wird, muss die KG einen Arzt an der Strecke vorhalten - und bezahlen. „Dabei sind es deutlich weniger, weil man viele entlang des Zuges immer wieder sieht."
Heinz-Jürgen Hellmann von der KG Grün-Rot Neudorf bricht mit dem Vorurteil, dass Karneval nur mit Alkohol lustig ist. Für alle Aktiven gilt: Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps. „Wir haben während des Zuges Rauch- und Alkoholverbot. Erst zurück im Vereinslokal können alle machen, was sie wollen.“
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