Duisburg..
Mehreren Karnevalszügen in Duisburg droht schlimmstenfalls die Absage. Grund dafür sind verschärfte Sicherheitsauflagen, die seit der Loveparade-Katastrophe gelten. Jedes Konzept muss nach der Überprüfung auch der Bezirksregierung vorgelegt werden.
Gleich mehreren Karnevalsumzügen im Duisburger Stadtgebiet droht in diesem Jahr im schlimmsten Fall die Absage. Grund dafür sind die verschärften Sicherheitsauflagen des Landes, die seit der Loveparade-Katastrophe gelten.
Vor allem das närrische Treiben in Meiderich, Serm und Neumühl steht laut Stadtsprecher Frank Kopatschek auf der Kippe. Das von den veranstaltenden Karnevalsvereinen bereits Anfang Januar vorgelegte Sicherheitskonzept habe in diesen Fällen nicht dem geforderten Standard entsprochen, so Kopatschek.
Bei den Anträgen zum Rosenmontags-Umzug in der Innenstadt, dem Kinderkarneval in Hamborn und dem Umzug in Wehofen habe es zwar auch Nachbearbeitungsbedarf gegeben, jedoch sei es hier nur um Detailfragen gegangen. Alle Veranstalter haben nun noch bis zum morgigen Mittwoch Zeit, um ein überarbeitetes Konzept nachzureichen. Am Freitag fällt dann im „Arbeitskreis Großveranstaltungen“ – in dem neben Polizei und Feuerwehr auch das Ordnungsamt, das Bauordnungsamt und die Straßenverkehrsbehörden sitzen – die Entscheidung, ob die Umzüge stattfinden dürfen.
Vereine klagen über den Mehraufwand und die ausufernde Bürokratie
„Jedes Konzept muss einstimmig abgenickt werden“, stellt Kopatschek klar. Das Hauptaugenmerk bei deren Sichtung wurde auf die Angaben zu Rettungs- und Fluchtwegen, zur Zahl der Ordner und der Kommunikationskette bei Zwischenfällen gelegt. „Wir wissen, dass diese neuen Vorschriften für die Karnevalsvereine richtig viel Arbeit bedeuten. Aber wir sind nun einmal gezwungen, den erhöhten Sicherheitsstandard des Landes hier vor Ort umzusetzen“, sagt Kopatschek. „Die Sicherheit geht vor.“ Jedes der schriftlichen Konzepte müsse nach der Überprüfung auch noch der Bezirksregierung vorgelegt werden.
Die betroffenen Vereine klagen über den Mehraufwand und die ausufernde Bürokratie. Für viele wird die vorgeschriebene Personalaufstockung ein Problem. Nach den neuesten Bestimmungen muss jedes Rad von jedem Fahrzeug von einem Ordner beaufsichtigt werden. Das bedeutet: ein Karnevalswagen mit Zugmaschine ist gleich acht Räder ist gleich acht Ordner. Mit eigenen Leuten sei das kaum zu schultern, so klagte etwa die KG Südstern in Serm. Deshalb werde derzeit Kontakt zu benachbarten Vereinen aufgenommen, um genügend Leute zu bekommen und die vorgeschriebenen Zahlen einhalten zu können.