Duisburg. .
Wo Kinder spielen kann es mitunter laut werden. Deshalb wirbt der Zweckverband der Kindertagesstätten im Bistum Essen für mehr Toleranz bei den Nachbarn der Einrichtungen.
Wo Kinder spielen kann es mitunter laut werden. Bälle landen in fremden Gärten und Blumentöpfen. Mancher Nachbar reagiert darauf alles andere als entspannt. Der Kita Zweckverband des Bistums Essen will für mehr Verständnis werben.
Kampagne "Mensch ärgere Dich nicht"
„Wer Kinderlärm als lästig empfindet, den stört es, dass ein Kind ,Kind’ ist“, sagt Peter Wenzel, Geschäftsführer des Kita Zweckverbandes, der am 3. Februar die Kampagne „Mensch ärgere dich nicht. Ich will doch bloß spielen“ vorstellte. Auch in der Kindertagesstätte St. Joseph auf der Kremerstraße hat man bereits schlechte Erfahrungen mit wenig toleranten Anwohnern gemacht. In einer Kinderkonferenz suchten die Drei- bis Sechsjährigen mit ihrer Leiterin Angelika Korinth nach möglichen Lösungsansätzen. Zwei Grundsatzfragen werden direkt zu Beginn geklärt. „Spielen Kinder gerne?“, fragt die Leiterin. „Ja“, schallt es unisono aus den Kinderkehlen. „Können Kinder auch leise spielen“, bohrt Korinth nach. „Nein“, lautet die Antwort der Konferenzteilnehmer.
Nachbarn geben Bälle nicht zurück
Danach schildern die Kinder ihre Erfahrungen. „Beim Fangenspielen vor der Haustür haben wir von einem Nachbarn Ärger bekommen, weil wir zu laut waren“, erzählt Joshua aufgebracht. Jeremiah berichtet von seinem Fußball, der ihm von einer Nachbarin abgenommen wurde. Den beide vorgetragenen Beschwerden nimmt sich die Kita-Leiterin verständnisvoll an. „Wir haben einen eigenen Fußballplatz und dort extra ein zusätzliches Netz über die Mauer gespannt. Fliegt der Ball in einen der umliegenden Gärten, gibt es den nichtsdestotrotz meistens nicht wieder. Die Anwohner sagen dann, dass sie den Ball weggeworfen haben“, schildert Angelika Korinth ihre Erfahrungen.
Gespräch mit Anwohnern soll abermals gesucht werden
Gemeinsam such die Konferenz nach Lösungen. Polizei und Feuerwehr sollen schnellstmöglich zur Hilfe kommen, bitten die Kinder. Final einigt man sich darauf, abermals das Gespräch mit den Anwohnern zu suchen. Auch die Eltern sollen einbezogen werden und im Umkreis für mehr Gelassenheit im Umgang mit den kleinen Duisburgern eintreten. „Wir wollen die Umgebung zu einem schöneren und lebenswerteren Stadtteil für Kinder machen“, nennt Angelika Korinth ihr persönliches Ziel der Kampagne. Gerichte haben bereits in den vergangenen Jahren bei Klagen wegen Kinderlärms toleranter und Kinderfreundlicher reagiert als die Nachbarn. Auch deshalb zieht sich die Versammlung nach 20 Minuten zufrieden zum Mittagessen zurück.