Duisburg. . Im Zusammenhang mit der Affäre um den Neubau des Landesarchivs in Duisburg haben Staatsanwaltschaft, Polizei und Steuerfahnder am Mittwochmorgen zeitgleich 56 Wohn- und Firmenräume in NRW und vier weiteren Bundesländern durchsucht.

Im Zusammenhang mit der Affäre um den Neubau des Landesarchivs in Duisburg haben Staatsanwaltschaft, Polizei und Steuerfahnder am Mittwochmorgen zeitgleich 56 Wohn- und Firmenräume in NRW und vier weiteren Bundesländern durchsucht.

Schon wieder Besuch einer Staatsanwaltschaft im Duisburger Rathaus: Mittwochmorgen sind Beamte von Polizei und der Staatsanwaltschaft Wuppertal im Büro des Duisburger Oberbürgermeisters mit dem Ersuchen um Auskunft vorstellig geworden. In diesem Fall geht es nicht um Aufklärung der Katastrophe der Loveparade vom vergangenen Sommer, sondern um die ungeklärten Zusammenhänge des für den Steuerzahler kostspieligen Baus des Landesarchivs NRW am Duisburger Innenhafen.

Insgesamt 56 Objekte, Wohn- und Firmenräume, in NRW sowie in vier weiteren Bundesländern sind Mittwochmorgen zeitgleich nach Auskunft der Staatsanwaltschaft und des Landeskriminalamtes durchsucht worden. Es geht um dubiose Immobiliengeschäfte des landeseigenen Bau- und Liegenschaftsbetriebes BLB. Zeitgleich seien mehrere Behörden und Ministerien in Nordrhein-Westfalen um die Erteilung verfahrensrelevanter Auskünfte gebeten worden.

Ausgangspunkt des Verfahrens ist unter anderem eine Anzeige gegen Unbekannt

Die bisherigen Ermittlungen haben nach Auskunft der Staatsanwaltschaft den Anfangsverdacht für Untreue- und Korruptionsdelikte ergeben und beziehen sich auf Immobilienprojekte des BLB im Zusammenhang mit dem Neubau des Landesarchives in Duisburg, der Erweiterung des Polizeipräsidiums in Köln-Kalk, der geplanten Umsiedlung der Fachhochschule Köln sowie dem Ankauf des Landesbehördenhauses in Bonn.

Das Ermittlungsverfahren richtet sich gegen einen ehemaligen Geschäftsführer des BLB sowie weitere an den genannten Projekten beteiligte Personen. Ausgangspunkt für das Verfahren ist unter anderem eine im Frühjahr 2010 bei der Duisburger Staatsanwaltschaft eingereichte Anzeige gegen Unbekannt wegen des Verdachtes des Betruges und der Untreue im Zuge des Baus des Landesarchives NRW.

Alle Behörden und Ministerien unterstützen nach Mitteilung der Behörde die Ermittlungen uneingeschränkt. Ebenso habe ein beteiligtes Immobilienunternehmen seine Kooperationsbereitschaft erklärt. Insgesamt waren an der bundesweiten Aktion 200 Polizisten und Steuerfahnder sowie 15 Staatsanwälte beteiligt. Welche konkreten Objekte an welchen Standorten im Augenblick durchsucht wurden, wollte der Behördensprecher nicht mitteilen.