Duisburg.
Die Staatsanwaltschaft Duisburg hat die Ermittlungen gegen Unbekannt wegen des Verdachtes der Untreue beim Bau des neuen Landesarchivs aufgenommen. Ein Privatdetektiv hatte bereits im Mai Anzeige erstattet.
Die Staatsanwaltschaft Duisburg hat jetzt formelle Ermittlungen gegen Unbekannt wegen des Verdachtes der Untreue im Zusammenhang mit der Errichtung des Landesarchives in den Räumen und auf dem Gelände des RWSG-Speichers aufgenommen.
Die bestätigte heute Nachmittag Rolf Haferkamp, Sprecher der Behörde. Wie die NRZ bereits im Mai berichtete, war bei der Duisburger Behörde dazu die Anzeige eines Privatdetektivs aus Frankfurt eingegangen. Konkret geht es um den Umstand, dass sich die Projektkosten des geplanten Archivbaus – möglicherweise durch eine Indiskretion vom Januar 2007 – um mindestens 10 Mio. Euro verteuert haben, zulasten des Steuerzahlers.
Strategischen Vorteil aus diesem Vorgang soll ein Essener Projektentwickler gezogen haben. Hierdurch sei es dem Unternehmen möglich gemacht worden, ein Grundstück am Innenhafen samt denkmalgeschütztem Speicher dem Land vor der Nase wegzuschnappen. Später hätten diese Unternehmer dem Land das Objekt zu einem Vielfachen des Kaufpreises zurückverkauft. Der Schaden, der dem Steuerzahler entstanden sei, liegt nach Einschätzung von Experten zwischen 10 und 20 Milo. Euro.
Die Gesamtkosten für den Bau des neuen Landesarchivs in Duisburg liegen derzeit bei 158 Millionen Euro.