Duisburg. . Duisburgs Tankstellen rüsten um: „E10“ steht plötzlich auf Tanksäulen und auf den Werbetafeln. Doch nicht jedes Auto verträgt den neuen Bio-Sprit. Experten raten Fahrern daher, sich vorm Tanken bei ihren Herstellern oder dem ADAC zu erkundigen.

Einige haben den neuen Sprit schon im Angebot, andere rüsten wie die Duisburger Unternehmen Eller Montan und Conti-Petrol das Tankstellennetz gerade um. Wer sich noch nicht mit dem Thema „E10“ und der Verträglichkeit für seinen Motor auseinandergesetzt hat, sollte das schleunigst tun: Nicht jeder Motor verträgt den Bio-Sprit. Und anders als bei einem versehentlich mit Diesel betankten Otto-Motor kann schon die erste falsche Tankfüllung den Motor dauerhaft schädigen. Davor warnen Tankstellenbetreiber, Hersteller und Automobilclubs gleichermaßen: „E10“ kann an Auluminiumteilen eines Motors eine Korrosion in Gang setzen, die nicht mehr aufzuhalten ist.

Thomas Graf, Prokurist bei Eller Montan, rät deshalb dringend dazu, sich nicht auf „Hörensagen“ zu verlassen, sondern konkrete Informationen des Autoherstellers einzuholen oder beim ADAC nachzufragen. Der Automobil-Club hat nach Angaben der Hersteller Listen auf seinen Internetseiten veröffentlicht, um Autofahrern aus der „E10-Klemme“ zu helfen.

Höherer Spritverbrauch mit "E10"

„Das Angebot an den Zapfsäulen wird immer größer“, so Graf. „Vor einem Jahr kam die Beimischungspflicht für Diesel, in diesem Jahr erhöht sich die Beimischungspflicht für Otto-Kraftstoff: Bis zu zehn Prozent Bio-Ethanol sollen beigemischt werden.“ Doch für alle, deren Otto-Motor den neuen Sprit nicht verträgt: Es wird auch weiterhin das „normale“ Super-Benzin bzw. Super Plus geben. „Das hat der Gesetzgeber so vorgesehen: Wenn eine Tankstelle „E10“ anbietet, muss sie auch Super mit 95 oder 98 Oktan anbieten.“ Zwar enthält dieses Super-Benzin auch schon Ethanol, aber nur zu fünf Prozent, was alle Otto-Motoren vertragen. Die zentrale Frage wird nun sein, zu welchem Preis die Mineralölfirmen ihre Produkte anbieten: Läutet „E10“ eine neue Preisrunde ein oder wird er billiger sein?

Teurer wird das Autofahren aber auch ohne eine Preiserhöhung durch die Konzerne, sagt der ADAC: Der niedrigere Energiegehalt des neuen Sprits (35 % weniger als fossiler Ottokraftstoff) erhöht den Verbrauch.

Eller Montan und Conti-Petrol rüsten bis Ende März um

„E10 müsste eigentlich teurer sein, weil auch der biogene Anteil teurer ist“, erklärt Thomas Graf, „doch ich glaube, dass man Anreize setzen wird, um den Umweltgedanken, der dem neuen Sprit zugrunde liegt, umzusetzen. Schließlich will man alle Autohersteller dazu bringen, nur noch Fahrzeuge herzustellen, die ,E10’ vertragen.“

Die Duisburger Firmen Eller Montan und Conti-Petrol beliefern ein Netz von rund 40 Tankstellen. Bevor man den Kunden dort das neue „E10“ anbietet, werden zunächst alle technischen Voraussetzungen geschaffen: Preismasten, Tanksäulen und Kassensysteme müssen umgestellt werden. „Ich denke, wir werden Ende Februar oder Anfang März so weit sein.“

Andere Tankstellen haben zum Teil bereits umgerüstet und dort gilt: Augen auf an der Zapfsäule.