Duisburg.

In Duisburg kann man den Ball auch überdacht und in leuchtenden Schwarzlichtwelten abschlagen. Das ganze Jahr über beim „Moonlight Minigolf“. Vor zwei Jahren wurde die Anlage als erste in Deutschland eröffnet.

Bunte Fische schwimmen über den Teppich. Vorbei an Korallen, Seesternen - und an den eigenen Füßen. Schwärme über Schwärme, die so lebendig wirken, als laufe man durch eine Unterwasserwelt - nur eben ohne Wasser. Blubbern tut’s trotzdem, allerdings leise aus den Lautsprechern im Hintergrund. Meeresgeräusche aus der Tiefe des Ozeans ertönen aus dem Dunkel. Dazu leuchten Meerjungfrauen, Seepferdchen und Muscheln mit der weißen Bande der Bahnen, dem Ball, Schläger und der Punktekarte um die Wette. Hat ‘was, dieses Minigolf mitten im Meer!

Schlagabtausch
mit Rittern, Tieren & Co

Eigentlich heißt es ja „Moonlight Minigolf“. Und das kann man in Duisburg nicht nur in einer Meereswelt, sondern auch in einer Ritterwelt und im Dschungel spielen. Auf 1100 Quadratmetern in einer bunt leuchtenden Halle. 18 Bahnen sind hier auf die drei Erlebniswelten aufgeteilt. Jeweils festgehalten in Motiven auf Teppichen und Graffitis an Wänden. Dazwischen stehen an und um die Hindernisse der Minigolfbahnen Figuren, wie Fische, Zauberer, Vulkane, Löwen, Krokodile oder Papageien - alles im Schwarzlicht strahlend. Und wo ist nun die Minigolfbahn? Ach so, klar, die schwarze Bodenfläche mit der weißen Umrandung. Hat man sich erst einmal zurecht gefunden in der eindrucksvollen Farbwelt, rollt der pink leuchtende Ball gleich wie von selbst...Wenn auch nicht unbedingt sofort ins Loch...

Vor zwei Jahren eröffnete Geschäftsführer Sven Pirdzun die aufwändig gestaltete „Moonlight-Minigolf-Anlage“ in Duisburg-Hüttenheim. Es war die erste ihrer Art in Deutschland. Eine echte Attraktion: „Sogar das Fernsehen hat darüber berichtet,“ sagt der 41-Jährige. Seitdem können hier das ganze Jahr über und wetterunabhängig 18 Bahnen bespielt werden: Im Trockenen, Warmen und beinahe im Dunkeln. Für hartgesottene Minigolf-Fans kommen noch einmal neun weitere Bahnen in einer Dinosaurier-Welt im 400 Quadratmeter großen Atrium unter freiem Himmel hinzu.

„Ich habe eine solche Anlage vor Jahren in Texas in den USA gesehen.“ Der gelernte Tennislehrer war sofort begeistert. „Ich fand so etwas toll. Minigolf spielt ja schließlich so ziemlich jeder gerne, das ist ein Breitensport, den laut Statistik 70 Millionen Menschen in Deutschland spielen, von kleinen Kindern bis zu den Senioren. Doch das ging bisher meist nur im Sommer bei gutem Wetter.“ Als Pirdzun dann Ende der neunziger Jahre die Tennishalle in Hüttenheim übernahm und auf dem großen Gelände auch eine Bowlingbahn, ein Fitnessstudio und Badmintonplätze errichtete, kam bald auch der Gedanke an eine Minigolf-Anlage auf. „Die wollte ich schon immer haben, aber das passte damals nicht in unser Erlebniskonzept.“

Gemeinsam mit Kompagnon Oliver von Ritter betreibt Pirdzun mit seinem vielseitigen Angebot auf einer Fläche von 18 000 Quadratmetern innen und 20 000 Quadratmetern außen in Duisburg eines der größten Sport- und Freizeitcenter Deutschlands. Gut alle zwei Jahre ist seit den Anfängen ein weiteres Angebot hinzu gekommen: Beauty und Wellness, ein Erlebnisbiergarten, Kampfsport- und Tanzschule, ja sogar eine Heilpraktikerin sind in den großen, multifunktionalen Gebäudekomplex nach und nach eingezogen. „21 verschiedene Teilbereiche haben wir mittlerweile“, so Pirdzun. „Dahin geht der Trend: Die Leute wollen Erlebnis, Sport- und Freizeitangebote und natürlich Gastronomie möglichst dicht beieinander.“ Amerikanisch halt.

Mehr Meer, Mittelalter und Dschungel sind noch drin

Bald entwickelte sich dann auch die Minigolf-Idee weiter: Eine Indoor-Erlebnis-Minigolfanlage ließe sich in die Hallen integrieren. Geschäftsführer Pirdzun scheute keine Mühen, um die eigenen Vorstellungen und Entwürfe von Profis umsetzen zu lassen: „Graffiti-Künstler und Bühnenbauer aus der Region haben die Anlage dann nach unseren Vorlagen gestaltet. Die Teppiche wurden extra für unsere Anlage in den USA produziert, wo auch die fluoreszierenden Farben für die Wände bestellt werden mussten. Denn hier waren nur drei Farbtöne erhältlich.“

Doch die Visionen des Geschäftsführers gehen noch weiter. Allein bei den im Dunkeln leuchtende Erlebniswelten soll es in Zukunft nicht bleiben. Ein bisschen mehr Meer und Mittelalter und Dschungel sind noch drin, meint Pirdzun: „Wir wollen nicht nur die Geräusche drumherum, sondern auch die Hindernisse selbst sollen interaktiv werden.“ Ob die Fische dann auch noch mit der Flosse schlagen...?