Duisburg. .

Lady Gaga und Kesha im deutschen Gerichtssaal? Der Anwalt eines angeklagten Hackers will die Künstler in den Zeugenstand laden. Der junge Hacker bietet den Stars Hilfe an und will ihnen zeigen, wie sie ihre E-Mail-Konten schützen können.

Der Anwalt einer der beiden Hacker, die US-Popstars wie Lady Gaga, Kesha und Justin Timberlake ausspioniert haben, will die Künstler in den Zeugenstand laden. Der Marler Anwalt Burkhard Benecken, der den 18-jährigen Hacker aus Duisburg vertritt, sagte: „Mein Mandant hat sich bei Lady Gaga bereits schriftlich entschuldigt. Das will er nun ebenfalls bei den anderen Stars persönlich im Gerichtssaal machen.“

Lady Gaga (hier im Fleischkleid bei den MTV Video Music Awards in Los Angeles) soll nach Ansicht des Anwalts eines angeklagten Hackers persönlich im Gerichtssaal aussagen.
Lady Gaga (hier im Fleischkleid bei den MTV Video Music Awards in Los Angeles) soll nach Ansicht des Anwalts eines angeklagten Hackers persönlich im Gerichtssaal aussagen. © REUTERS

Der Anwalt sieht Chancen, dass der zuständige Richter dem Antrag stattgibt und die Popstars aus Amerika eingeflogen werden müssen. Zwar könnten Auslandszeugen leichter abgelehnt werden, doch „die Frage, welche Folgen psychischer Natur die Stars mit sich tragen und wie sie ihre Computer geschützt haben, können nur sie selbst beantworten“, erklärt der 35-jährige Anwalt des 18-jährigen Hackers. Er hatte sich Zugriff auf die Computer verschafft und sowohl Nacktfotos als auch bislang unveröffentlichte Lieder herunter geladen und die Stars damit erpresst. „Es ist schon erstaunlich, wie ein so junger Kerl an solche privaten Daten kommen kann.“

Junger Hacker bietet Superstars Schutz an

Der jüngere der beiden Hacker aus Duisburg will sich nicht nur bei Lady Gaga und Co entschuldigen, sondern ihnen auch seine Hilfe anbieten. Laut Anwalt will er mit seinen Kenntnissen nun die Computer und E-Mail-Konten der Stars vor Hackerangriffen schützen.

Die beiden Hacker kannten sich zwar, wollen jetzt aber nichts mehr miteinander zu tun haben. „Sie wissen, dass sie großen Mist gebaut haben. Mein Mandant will mit seinen alten Freunden nichts mehr zu tun haben“, sagt Benecken. Er geht davon aus, dass im Januar die Anklage erhoben wird und der Prozess dann zügig beginnt, weil einer der Hacker zur Tatzeit noch minderjährig war und somit das Beschleunigungsgebot gelte.