Hacker rühmen sich mit pikanten Dateien über Stars
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Duisburg..
Zwei Jugendliche aus NRW haben heimlich die Computer von Popstars wie Lady Gaga und Justin Timberlake durchforstet. Innerhalb der Hacker-Gemeinde rühmen sich die Täter mit pikanten Dateien berühmter Stars.
Zwei Hacker aus NRW haben sich unbemerkt Zugang zu den Computern von US-amerikanischen Popstars wie Lady Gaga und Justin Timberlake verschafft (die NRZ berichtete). Sexfotos, unveröffentlichte Musiktitel und andere pikante Dateien konnten sie sich herunterladen und damit wirtschaftlichen Sachaden anrichten. Aber wie können sich Hacker überhaupt Zugriff auf solche sensiblen Daten verschaffen?
Der Einstieg wird den Computernutzern mit krimineller Energie leicht gemacht. Auf legalen Internetseiten finden sie Programmierhilfen für Trojaner aller Art. Ein falscher Mausklick in professionell gefälschten Mails oder Sicherheitsabfragen und diese Spionage-Helferlein nisten sich unbemerkt auf den Computern ein. Je nach Art des Trojaners können die Hacker damit die Webcam von Laptops fernsteuern, Passwörter von Email-Konten auslesen oder sogar Zugriff auf alle Dateien bekommen.
Kriminelle Energie
Laut Duisburger Polizei ist es in Hackerkreisen cool, wenn man sich mit pikanten Dateien rühmen kann. Das stärkt den „Fame“ – die Berühmtheit, den Status – innerhalb der Hacker-Gemeinde. Je bekannter die Opfer, desto besser für die meist männlichen Jugendlichen oder jungen Erwachsenen.
Um jedoch auf die Rechner von Lady Gaga und Justin Timberlake zu zugreifen, benötigt es schon wesentlich mehr kriminelle Energie und Geduld, als „nur“ die Webcam der Ex-Freundin anzuschalten. Über die offiziellen Mail-Adressen von Stars, Managern und Plattenfirmen sollen sich laut NRZ-Informationen die beiden Hacker aus Duisburg und Wesel immer tiefer in das Netzwerk der Popmusik-Szene eingehackt haben. Ist einmal ein Mailkonto einer Lady Gaga oder eines Justin Timberlake gehackt, kann ein Trojaner Türen und Tore zu allen Bekannten der Popstars öffnen.
Ermittler fanden 90.000 Lieder
Laut NRZ-Informationen hatten die beiden Hackern aus NRW, bevor die Duisburger Polizei, FBI und BKA sie stellen konnten, rund 15 000 Kontakte auf ihren Rechnern gespeichert, darunter die Top 50 der amerikanischen Pop-Musikszene. Rund eine Millionen Daten sollen sich auf den beschlagnahmten PCs befunden haben. In 300 Gigabyte gelöschter Daten fanden die Ermittler nach NRZ-Informationen 90.000 Lieder, davon 10.000 zum Zeitpunkt der Speicherung unveröffentlicht. Die Täter sollen im Polizeiverhör bereits geständig gewesen sein.
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Die Künstler, die mit ihren Managern, Studios und Plattenfirmen offenbar Lieder austauschten, die sie zwar aufgenommen, aber noch nicht veröffentlicht hatten, ahnten nicht, dass am anderen Ende der Welt jemand genau sehen konnte, was sie gerade tun. Sie wähnten sich in Sicherheit mit ihren Antivirenprogrammen. Laut Duisburger Polizei hätten allerdings nur 10 Prozent der gängisten Programme die verwendeten Trojaner erkannt, nur eines konnte sie offenbar identifizieren.
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