Duisburg/Dinslaken/Moers. .

Reiseunternehmer Willi Schmitz hat all seine Busse mit Radmutter-Sicherungen ausgestattet: Einer seiner Busse hatte wie zuvor ein Schulbus in Fahrn ein Rad verloren. Am Betriebshof der betroffenen Firmen wurden Kameras angebracht.

„Wir haben ein Loch im Zaun unseres Geländes gefunden. Unsere Vermutungen, dass sich jemand an den Fahrzeugen zu schaffen gemacht hat, erhärten sich“, berichtet Willi Schmitz, Inhaber des Busunternehmens „Der Homberger“ an der Baumstraße 20 in Duisburg-Homberg.

Ein Bus der Firma „Der Homberger“ verlor ein Hinterrad am Bahnhof Meiderich. Uwe Gaßmann
Ein Bus der Firma „Der Homberger“ verlor ein Hinterrad am Bahnhof Meiderich. Uwe Gaßmann © WAZ FotoPool

In den vergangenen Tagen hatten sich in Duisburg Reifen von zwei Bussen während der Fahrt gelöst: Am Mittwoch verlor ein Schulbus des Moerser Reiseunternehmens Divan mit 25 Kinder aus Dinslaken an Bord einen Zwillingsreifen. Am Donnerstag fiel ein Zwillingsreifen an einem Bus der Firma „Der Homberger“ - ebenfalls während der Fahrt - in Meiderich ab.

kameras und Bewegungsmelder

Verletzt wurde zwar niemand, aber bei dem offensichtlichen Sabotageakt handelt es sich keineswegs um ein Kavaliersdelikt. „Wir ermitteln natürlich in alle Richtungen, können aber aus Ermittlungstaktischen Gründen nichts weiteres sagen“, erklärt Polizeisprecher Ramon van der Maat.

Willi Schmitz hat umgehend reagiert und all seine Fahrzeuge mit „Radmuttersicherungen“ ausgestattet. Dadurch soll verhindert werden, dass sich jemand an den Schrauben der Reifen vergeht. Das Loch im Zaun des Betriebshofs wird repariert, Kameras und Bewegungsmelder angebracht. Außerdem soll die Leitstelle, der ebenfalls auf dem Betriebshof untergebrachten Taxizentrale ein Auge auf den Hof haben.

Denn insbesondere in der Nähe der Ecke, in der auch der Zaun beschädigt wurde, „treiben sich nachts häufig Jugendliche herum. Die machen da ein bisschen Krawall mit ihren Autos und Rollern. Aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wer hinter den Anschlägen steckt“, sagt Schmitz.

DVG hält Sabotage durch Konkurrenten für unwahrscheinlich

Beide Unternehmer des Betriebshofes beteuern keine Feinde oder verärgerte (Ex-)Mitarbeiter zu haben.

Ausschreibungen der DVG für neue Subunternehmen stehen auch nicht an. „Spekulationen, dass ein Konkurrent dahinter stecken könnte, halte ich also für unrealistisch“, so Schmitz.

Auch der Betriebsrat der DVG kann sich bislang nicht erklären, wer Interesse daran haben könnte, dem Subunternehmen „Der Homberger“ und dem Privatunternehmen Divan-Reisen aus Moers Schaden zuzufügen. Die Stimmung in der Belegschaft sei sehr gut. „Ich kann es mir auf gar keinen Fall vorstellen, dass jemand aus der Belegschaft etwas damit zu tun haben könnte. Das wäre eine Art des Protestes für die mir die Worte fehlen würden“, sagt DVG-Sprecher Helmut Schoofs.

Die Verkehrsgesellschaft hat ihrem Subunternehmen jedenfalls aufgetragen, weiterhin die Qualitätsansprüche der DVG zu gewährleisten.