Duisburg/Moers/Dinslaken. .

Am Donnerstag löste sich erneut das Hinterrad eines Omnibusses in Duisburg. Am Tag zuvor hatte ein Schulbus einen Zwillingsreifen verloren. Die Busse der betroffenen Firmen stehen auf dem selben Betriebshof. Die Polizei ermittelt.

Steckt ein Anschlag hinter den ominösen Zwischenfällen an zwei Duisburger Bussen?

Nachdem am Mittwochnachmittag ein voll besetzter Schulbus in Duisburg-Fahrn einen Zwillingsreifen verloren hatte, löste sich am Donnerstag erneut ein Zwillingsreifen an der Hinterachse eines Busses in Duisburg. Die Hinweise verdichten sich, dass jemand gezielt schwere Unfälle mit dramatischen Folgen in Kauf nimmt oder gar gezielt verursachen will. Die Polizei ermittelt.

Der Unfallbus in Fahrn. Foto: Friedhelm Geinowski/WAZFotoPool
Der Unfallbus in Fahrn. Foto: Friedhelm Geinowski/WAZFotoPool © WAZ FotoPool

Bereits am Mittwoch sorgte der die Meldung von einem Schulbus des Moerser Reiseunternehmens Divan für Verunsicherung und Rätsel: Das Fahrzeug hatte in Dinslaken Schüler der Freien Waldorfschule abgeholt und war auf dem Weg nach Duisburg, als sich in Fahrn während der Fahrt ein Zwillingsreifen löste. Glück im Unglück: Niemand wurde verletzt.

„Jemand manipuliert die Fahrzeuge auf unserem Hof“

Am Donnerstagmittag löste sich wiederum der Zwillingsreifen eines Busses in Duisburg während der Fahrt, diesmal der eines Linienbusses am Meidericher Bahnhof. Der Bus ist im Auftrag der DVG unterwegs. Zufall? Willi Schmitz, Inhaber des betroffenen DVG-Subunternehmens „Der Homberger“, glaubt das nicht. „Wir teilen uns einen Betriebshof mit Divan-Reisen. Innerhalb von zwei Tagen sollen sich einfach so Reifen von der Achse lösen? Erst bei Divan und jetzt bei uns? Das ist unmöglich. Mein Werkstattmeister hat sich alle Fahrzeuge noch einmal genau angeschaut. Für ihn gibt es auch nur eine Erklärung: Jemand manipuliert die Fahrzeuge auf unserem Hof.“

Willi Schmitz hat die Polizei eingeschaltet und Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. Die Polizei kann zwar noch nichts Genaueres sagen, schließt aber Manipulation nicht aus. „Wir sind jetzt dabei, Spuren zu sichern und müssen die Gutachten zu den Unfällen abwarten“, erklärt Polizeisprecher Hermann-Josef Helmich.

Bereits vor zehn Tagen sind Willi Schmitz „Unregelmäßigkeiten“ an einem Reifen seiner Busse aufgefallen. „Daraufhin haben wir alle Schrauben nachgezogen.“ Offensichtlich hat in der Zwischenzeit erneut ein Täter an den Schrauben gedreht.

Busse stehen in Homberg

Die Fahrzeuge von „Divan-Reisen“ und „Der Homberger“ stehen auf einem Betriebshof an der Baumstraße 20 in Duisburg-Homberg.

DVG-Sprecher Helmut Schoofs betonte, dass die Verkehrsgesellschaft sehr genau vorgeht bei der Auswahl ihrer Subunternehmen. „Der DVG-Betriebshof ist absolut sicher. Nicht nur die Umzäunung, Videokameras und ein 24 Stunden lang besetzter Pförtnerposten, sondern auch abgeschlossene Garagen, in denen sich die Busse befinden, sorgen dafür, dass dort niemand manipulieren kann.“