Richtung Südtirol ging die Reise der Schüler des Gymnasium Petrinum in Recklinghausen. Nach einer Rast nahe Würzburg, als es eigentlich schon wieder losgehen sollte, hieß es auf einmal, dass ein Rad fehlte und die Achtklässler mit diesem Bus nicht weiterfahren könnten.

Sie waren auf dem Weg zum Skifahren nach Steinhaus in Südtirol: zwei achte Klassen des Gymnasium Petrinum. Eine Schulfahrt, die am Donnerstag, 29. Januar, abends in Recklinghausen startete. Mit einem Doppeldecker-Bus des Hertener Reiseunternehmens Frecker. Auf der Fahrt bemerkte niemand etwas, aber beim ersten vorschriftsmäßigen Halt am „Rasthaus im Spessart” kurz vor Würzburg fiel auf, dass hinten rechts an der hinteren Achse ein Rad fehlte. Es war irgendwo auf der Fahrt verloren gegangen.

Passiert ist niemandem etwas, allerdings mussten Schüler und Lehrer in der Nacht auf einen Ersatzbus warten. Als der kam, mussten Gepäck und Skier ins neue Fahrzeug verfrachtet werden, dann konnte die Reise weitergehen. Wegen des Vorfalls waren „die Eltern in heller Aufregung”, sagt Schulleiter Detlef Klee, „man fragt sich, was alles hätte passieren können”.

Dass nach Auskunft der Firma Frecker dieser Bus – es handelt sich um einen Dreiachser mit acht Rädern – auch ohne die hintere Achse fahren könne, „ist nicht sehr beruhigend”, so Detlef Klee. „Ein ganzes Rad weg: Das ist ja nun eine völlig andere Qualität als ein Reifenplatzer”, sagt der Petrinum-Direktor und schließt daraus, dass der Bus technisch nicht in einem einwandfreien Zustand war.

„Die Hauptuntersuchung beim TÜV hatte der Bus gerade hinter sich”, sagt dagegen die Geschäftsleitung von Frecker. Das Fahrzeug werde zudem vierteljährlich überprüft. „Seit 35 Jahren sind wir tätig, das kam noch nie vor”, so Seniorchefin Frecker, „es war ein technischer Fehler, den man nicht ahnen kann”. Die Kritik von Schulleitung und Schulpflegschaft entzündet sich indes am Alter des Doppeldeckers: Dieser sei, so haben sie recherchiert, älter als 15 Jahre. Das bestätigte Frecker nicht, nur: „Dieser Defekt hat nichts mit dem Alter zu tun, das hätte auch einem jüngeren Bus passieren können.”

Das Petrinum nimmt seit mehreren Jahren die Dienste des Hertener Busunternehmens in Anspruch. Bisher habe es keinerlei Beschwerden gegeben, so Detlef Klee. Er hat nun darauf bestanden, dass die Klassen mit Bussen jüngeren Baujahrs abgeholt wurden. Die Schüler sind am letzten Freitagabend, 23.15 Uhr, wohlbehalten in Recklinghausen angekommen.

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