Kurzarbeit beim Stahl, mangelnde Aufträge für den Mittelstand, Rückgang beim Hafenumschlag, die weltweite Krise macht sich längst vor Ort bemerkbar. Aber: Es wird wohl nicht noch schlimmer.
Dr. Stefan Dietzfelbinger, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer: „Der Abschwung verliert offenbar an Tempo.”
Seit Jahresbeginn hat sich die Lage der Unternehmen weiter verschlechtert, aber die weitere Entwicklung wird nicht mehr so negativ eingeschätzt wie noch vor Monaten. Das ist das Ergebnis der neuen Konjunkturumfrage der IHK.
Vor diesem Hintergrund verharrt der IHK-Konjunkturindikator, der aktuelle Lage und Entwicklung widerspiegelt, derzeit auf dem niedrigen Niveau von 80 Punkten (Jahresbeginn: 77 Punkte).
Wie es in den Ergebnissen der repräsentativen Umfrage bei über 300 Unternehmen mit rund 53 000 Beschäftigten weiter heißt, verzeichnen die Unternehmen zum Teil drastische Einbrüche bei der Auslandsnachfrage. Eine Besse-rung sei vorerst nicht in Sicht: Jedem Unternehmen, das auf Auslandsmärkten mit einem stärkeren Absatz rechnet (11 %) stehen vier Betriebe gegenüber, die von weiteren Einbußen ausgehen (42 %).
„Die Binnenkräfte sind bei weitem zu schwach, um die Konjunktur zu stützen. Trotz gestiegener Kaufkraft halten sich die Konsumenten zurück”, heißt es in der Auswertung. Und: „Die Unternehmen schränken ihre Investitionen ein.” Nur 14 % sähen für dieses Jahr eine Steigerung vor. Dagegen wollten 44 % ihre Investitionsausgaben am heimischen Standort im Vergleich zum Vorjahr zurückfahren.
Nur 16 % der Betriebe berichten von guten Geschäften (Jahresbeginn: 25 %). 36 % sind ausgesprochen unzufrieden (36 %). Die Rezession trifft insbesondere die Industrie hart. Hier ist der Anteil der Unternehmen, die ihre derzeitige Lage als schlecht bezeichnen, mit 56 % weit überdurchschnittlich hoch.
Zur Zukunft: Auf jedes eher optimistische Unternehmen (17 %) kommen mehr als zwei Betriebe (37 %), die von weiteren Rückschlägen ausgehen. Gleichzeitig zeigen sich jedoch erste Hoffnungsschimmer. So hat sich der Anteil der Unternehmen, die im zweiten Halbjahr eine günstigere Geschäftslage erwarten (17 %), seit Jahresbeginn (9 %) fast verdoppelt. Der Anteil der Betriebe, die weitere Verschlechterungen befürchten (37 %) ist seit Januar (47 %) gesunken.