Duisburg. .
Sie ist der heimliche Star der Filmwoche und legt an Umfang und Vielfalt noch einmal zu. Die neunte doxs!-Auflage, Dokumentarfilme für Kinder und Jugendliche, verspricht vom 2. bis zum 7. November ganz großes Kino.
Während der 34. Filmwoche wird der Länderschwerpunkt bei der neunten doxs!-Auflage, Dokumentarfilme für Kinder und Jugendliche, in diesem Jahr auf Großbritannien liegen. Sieben Produktionen geben vom 2. bis zum 7. November einen außergewöhnlichen Einblick in die Biografien junger Menschen. Dass Dokumentarfilme alles andere als langweilig sein müssen, wissen Besucher der Filmwoche längst. Die diesjährige Auswahl des doxs!-Teams um Projektleiterin Gudrun Sommer zeigt einmal mehr, dass der Dokumentarfilm für Kinder und Jugendliche ein Wachstumsgenre ist.
In „The wrong trainers“ zeichnet Kez Margrie das Bild einer traurigen und beklemmenden Kindheit. Die bunten Farben des Animationsfilms täuschen nicht über die Abgründe des Alltags in Armut hinweg. Trotz Hunger und Obachlosigkeit geben Träume und Wünsche den englischen Kindern Hoffnung für eine bessere Zukunft.
Leben in schottischem Problemviertel
Eher klassisch geht es in Dylan Drummonds und Blair Scotts „TOTH - Top of the Hill“ zugange. Das 13 Minuten-Werk beschreibt das Leben in einem schottischen Problemviertel. Gewalt, Drogen und Perspektivlosigkeit kennzeichnen den Alltag der Jugendlichen – Steve Martin, ein ehemaliges Gang-Mitglied, hat es am eigenen Leib erfahren. „Top of the Hill“ beschreibt seinen Kampf mit dem eigenen, 14-jährigen Sohn, der längst in seine Fußstapfen getreten ist.
Doch doxs! gibt nicht nur der Problem-Doku ein Forum. So gelingt es Daniela Abke in „Tomorrow - Yeaaaaah!“, den schnöden Alltag eines Basketballtrainings in einem ganz neuen, durchaus atemberaubenden Licht zu zeigen. Quietschende, über das Parkett fliegende Turnschuhsohlen sind dabei nur die musische Untermalung für schwitzende, sprintende, werfende und kämpfende Athletenkörper. Das Projekt aus der Kunsthochschule für Medien Köln ist auch für Gelegenheitssportler ein Faszinosum.
„Herausragender Standard“
Dr. Gerhard Jahn, Leiter der Volkshochschule, gerät beim Gedanken an die neunte doxs!-Auflage ins Schwärmen: „Bei der medienpädagogischen Arbeit sind wir in NRW mittlerweile ein herausragender Standort. doxs! hat bewiesen, dass es den Kinderschuhen entwachsen und ein fester Bestandteil der Filmbranche in Europa ist. Darauf können wir in Duisburg stolz sein.“ Zugleich erklärte Jahn, dass die Förderung der Dokumentarfilme durch das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport in Düsseldorf gesichert sei. „Nach den Ereignissen des Sommers braucht Duisburg umso mehr Botschaften für überragende Kulturarbeit“, so Jahn.
Die Resonanz gibt Jahn Recht. Die meisten Vorführungen sind bereits ausverkauft. Sollte das Interesse in den kommenden Tagen allerdings weiterhin dermaßen groß sein, besteht die Möglichkeit, Zusatztermine einzurichten. Neben den 22 Filmen und einem Internet-Surfkurs für Lehrer und Pädagogen bietet doxs! einen 90-minütigen Filmkritikerworkshop an. Die Anmeldung für Schulen ist kostenlos. Weitere Infos und alles rund um doxs! gibt es im Internet.