Duisburg. .
Die drohende Schließung des Filmforums, das 1970 als erstes Kommunales Kino in Deutschland gegründet wurde, stößt auf breiten Widerstand innerhalb und außerhalb von Duisburg.
Knapp einen Monat, nachdem die Stadt zur Haushaltskonsolidierung die Streichung des Zuschusses von gut 300 000 Euro in Aussicht gestellt hat, kann der Förderverein des Filmforums nicht nur auf mehr als 13 200 Protest-Unterschriften, 300 Solidaritäts-Mails sowie prominente Protestnoten von Wim Wenders, Senta Berger oder Michael Verhoeven verweisen. Er legte gestern auch ein Finanzkonzept vor, das dem Rat „inhaltlich kein Argument mehr” für die Streichung der Zuschüsse lasse, so der Vereinsvorsitzende Rainer Zimmermann.
Neben einer Erhöhung der Kartenpreise, die sogar Stammgäste als Beitrag zur Rettung vorgeschlagen hatten, und einer noch stärkeren Förderung der medienpädagogischen Arbeit durch den Verein, dessen Mitgliederzahl in den letzten Wochen sprunghaft um 40 Prozent auf 158 Mitglieder gestiegen ist, konnten die sieben Duisburger Wohnungsgenossenschaften als Sponsoren gewonnen werden.
„Sie unterstützten das Filmforum und den Förderverein in den nächsten fünf Jahren mit einem hohen fünfstelligen Betrag”, sagte Zimmermann. Damit könne der Stadt möglicherweise mehr Geld zurück überwiesen werden als der Verlustvortrag von 40 000 bis 45 000 Euro. Dieser Betrag gilt als „freie Spitze”, also als die Einsparung, die eine Schließung kurzfristig einbrächte. Die übrigen etwa 260 000 Euro sind Fixkosten für Personal und Gebäude. Wobei drei Mitarbeiter das Recht haben, in die Stadtverwaltung zurückzukehren.
Filmwoche bedroht
Außerdem müsse die Stadt bei einer Schließung dem Land Geld für den Umbau des Gebäudes am Dellplatz zurückzahlen: Land und Filmstiftung hatten die Mittel zweckgebunden für die Nutzung als Kommunales Kino und Spielort des Dokumentarfilm-Festivals vergeben – unter anderem, weil es in Duisburg außer dem Filmforum nur noch ein Multiplex-Kino gibt. Die Duisburger Filmwoche wäre durch das Aus fürs Filmforum ebenso bedroht wie das beliebte Sommerkino im Landschaftspark.
„Während ringsum die Kinos starben, hat das Filmforum hier mit Qualität überlebt”, betonte Alt-Oberbürgermeister Josef Krings als Gründungsvater des Kommunalen Kinos die Bedeutung auch für Kinder und Jugendliche.