Duisburg. Ein neuer Entwurf des Flächennutzungsplans für Duisburg liegt vor. Der zeigt: Die Proteste und Einsprüche im vergangenen Jahr haben sich gelohnt.
Der Klimaentscheid Duisburg verzeichnet erste Erfolge beim Flächennutzungsplan (FNP). Über 600 Einsprüche gegen die Bebauung von Grün- und Waldflächen gingen im vergangenen Jahr bei der Stadt ein. Ein neuer FNP-Entwurf der Stadt Duisburg zeigt jetzt: Das Engagement hat sich gelohnt.
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Sieben Bauflächen aus dem neuen Plan für Duisburg entfernt
„In der sowieso schon waldarmen Kommune Duisburg konnten die vielen Einsprüche die weitere Reduzierung des Waldbestandes verhindern“, schreibt der Klimaentscheid in einer Pressemitteilung. Denn jetzt steht fest: Der Uni-Wald bleibt erhalten. Ursprünglich war er als Sonderbaufläche für die Uni angedacht, im neuen FNP-Entwurf gilt er als „schutzwürdiges Biotop“. Der Duisburger Campus wird dafür durch eine Fläche auf dem Neubaugebiet „6 Seen Wedau“ erweitert; hier entsteht ein neues Technologiezentrum.
Aber nicht nur der Uni-Wald, auch das Waldstück an der Regattabahn bleibt bestehen. Eigentlich sollte es neuen Sportstätten weichen.
Eine weitere Konsequenz aus den Einsprüchen und für den Klimaentscheid ein besonderer Erfolg: Die Stadt hat insgesamt sieben Bauflächen aus dem FNP gestrichen – und damit über 20 Hektar Grünfläche gerettet. Die Rücknahme begründet die Stadt in der Beschlussvorlage des neuen FNP mit einem leichten Überschuss an geplanten Wohnungen. Daher bestehe nun Spielraum, „weniger gut geeignete Wohnbauflächen“ aus den Plänen zu entfernen. Um diese Projekte geht es konkret:
- Grabeland an der Rheinklinik Beeckerwerth in Beeckerwerth
- Wohnen an der Baumschule in Bergheim
- Wohnen am Kruppsee in Friemersheim
- Wohnen am Stadtwald – Weierstraße in Großenbaum
- Wohnen am Rahmer Bach in Rahm
- Wohnen im Dorf – Dorfstraße in Serm
- Wohnen am Bahnhof Trompet in Bergheim
Laut Klimaentscheid ein „Riesenerfolg“. Dennoch beinhalte der Plan weiterhin Projekte, „die aus Sicht des Natur- und Klimaschutzes nicht akzeptabel sind“. Dazu gehöre etwa die Bebauung des Rahmerbuschfelds. Der Klimaentscheid kritisiert außerdem, dass Maßnahmen wie Entsiegelung von Flächen und Begrünung im FNP völlig außen vor bleiben.
Duisburger können während der zweiten Offenlegung des FNP-Entwurfs erneut Einspruch einlegen – allerdings nur gegen die veränderten Projekte.
Und wie geht es jetzt weiter?
Der Klimaentscheid ruft Bürger und Bürgerinnen dennoch dazu auf, von ihrem Mitspracherecht Gebrauch zu machen. Kerstin Ciesla vom BUND Duisburg sieht außerdem noch eine weitere Möglichkeit, wie Duisburger Einfluss nehmen können: Sie müssen politischen Vertreterinnen und Vertretern „klarmachen, dass ein Festhalten an diesen Planungen Konsequenzen für die Kommunalwahl 2025 haben wird.“
Der Zeitpunkt der zweiten Offenlegung steht noch nicht fest. Am 10. Juni kommt der neue Entwurf erst einmal zum Beschluss in den Stadtrat. Mehr Informationen will der Klimaentscheid in nächster Zeit auf seiner Webseite klimaentscheid-duisburg.de bereitstellen. Informationen von Seiten der Stadt gibt es auf duisburg.de.